Donnerstag, 24. Dezember 2009

Frohe Weihnachten

"Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell." (Jes. 9, 1)

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Der Weihnachtsmann stirbt nicht


Westeuropa durchlebt einen interessanten Wandel bezüglich Weihnachten. Es ist der Wandel einer Gesellschaft, die sich von ihren religiösen Ursprüngen (die Werte der Aufklärung und Verfassung sind größtenteils christliche Werte) trennen will, ohne dabei auf ihre Gewohnheiten verzichten zu wollen.

Das beginnt z.B. mit der Wertedebatte. Werte werden als Maßgaben einer höheren Instanz akzeptiert. Da sie sich nicht im Grundgesetz festlegen lassen, bleibt den postmodernen Gesellschaften keine zuverlässige Wertequelle mehr, wie sie früher der verbreitete christliche Glauben oder Parteien waren. Man könnte jede wertgebende Instanz (Religion, Weltanschauung, Philosophie) insofern als religiös bezeichnen, als dass von gewissen Grundwahrheiten (Werten) angenommen wird, dass diese "wahr" und "richtig" sind (dabei handelt es sich um Glaube). Werteverfall ist deshalb die logische Konsequenz der neuen Antireligiösität der Postmoderne. Werte bedeuten letztendlich Einschränkung, und dieses Wort ist unbeliebt wie Fußpilz.

Wie verhält es sich nun mit Weihnachten? Das Fest, dessen Ursprung in der Geburt Jesu Christi vor ca. 2000 Jahren begründet liegt, verdankt seinen gesamten Inhalt einer Religion, die nicht mehr Konsens ist. Während die Person Jesus Christus also nicht mehr von Interesse ist, sind es die Feiertage, gutes Essen, Geschenke etc. schon. Wäre man konsequent, so müsste man auf Weihnachten verzichten, wenn man nicht Christ ist, denn es ist in seinem tiefsten Kern ein religiöses Fest.

Stattdessen wird Weihnachten seiner religiösen Aspekte und damit seines Zweckes beraubt und mit etwas anderem, unkonkretem aufgefüllt. Aus dem Fest der Geburt Jesu Christi wird das Fest der Liebe, das gleichnamig auch als Werbeaktion eines Bordells angeboten werden könnte. Aus den drei Weisen und den Hirten wird der Coca Cola Weihnachtsmann, dessen einziger Lebenszweck im Verschenken von Lifestyle-Artikeln besteht. Aus dem Lied "Tochter Zion" wird das völlig bedeutungsfreie "Jingle Bells", das die extatischen Freuden einer Schlittenfahrt beschreibt.

Das Kind in der Krippe muss schon sehr unbequem sein. Insbesondere deshalb, weil es in seinen besten Jahren stirbt, weswegen wir auch Ostern feiern. Da schon lieber der etwas überdrehte, immer fröhliche Weihnachtsmann. Der stirbt wenigstens nicht.

Die Mehrheit der Bevölkerung ist sich der Schwachheit des Jesus-Ersatzes bewusst, weswegen gerade zu Weihnachten die Leere der Konsumgesellschaft angeprangert wird. Dennoch: Nichts von alledem würde in dieser Form existieren, wenn die Menschen es nicht wollten.

Dienstag, 22. Dezember 2009

Ein sauberer Krieg

Quelle: N24.de
Im Moment sind die Nachrichten geprägt von Meldungen über den Tanklasterangriff in Afghanistan. Die scheinheilige Berichterstattung lässt mich sehr an der Qualität der Nachrichten zweifeln. In Afghanistan toben sowohl ein Bürgerkrieg, als auch ein internationaler Krieg, und nun wollen unsere ach so vielschichtig intellektuellen Medien zwischen Zivilisten (= gut) und Kämpfern (= böse) unterscheiden? Das ist eine interessante Schwarz-Weiß-Malerei. Krieg bedeutet, dass Menschen in kämpferischer Auseinandersetzung ihr Leben verlieren. So etwas wie einen "sauberen" Krieg, den unsere Medien fordern, kann es per definitionem nicht geben.

Wir müssen lernen, uns damit abzufinden, dass es nicht "die Guten" und "die Schlechten" gibt, dass es keinen "sauberen" Krieg gibt, dass es keinen "fairen Kampf" gibt oder ähnliches. Ohne Zivilisten gäbe es keine Soldaten und ohne Soldaten keine Zivilisten. Krieg ist unverblümt ausgedrückt immer eine beschissene Situation, in der die sonstigen Regeln ihre Gültigkeit verlieren.

Was ist die Alternative? Unsere Gesellschaft tut gut daran zu lernen, mit Konflikten und Fehlern umzugehen. Demokratien können keinen Krieg führen, den die Bürger nicht billigen, was leider noch immer nicht begriffen wurde. Ein von den Bürgern unterstützter Krieg erfordert aber radikale Aufklärung und Offenlegung der Sachlage. Transparenz und Ehrlichkeit gehören dazu, und die Fähigkeit, Fehler eingestehen und sinnvoll verarbeiten zu können.

Ich fürchte nur, dass in Deutschland lieber weiterhin die Köpfe irgendwelcher Politiker rollen werden, denn das ist so viel einfacher, als sich ernsthaft mit schweren Situationen auseinanderzusetzen. Und wenn Herr zu Guttenberg seinen Posten verliert, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche, dann wird den Menschen in Afghanistan ja ganz bestimmt geholfen sein. Wie dumm muss man eigentlich sein?

Ein Hoch auf das schöngeistige Gelaber unserer Medien.

Samstag, 19. Dezember 2009

20 TWO MINUTES, 4 WEEKS

Owen Duff, ein Londoner Musiker, den leider kein Mensch kennt, begeistert mich. Er hat ein Album geschrieben, das man nicht kaufen und nicht herunterladen kann. Es besteht aus 20 zweiminütigen Liedern (20 TWO MINUTES), die er innerhalb von 4 Wochen (4 WEEKS) aufgenommen hat. Wie kann man also von ihm hören? Man lässt sich das Album schicken. Im Gegenzug lautet die Bedingung, dass man ein zweites Exemplar davon irgendwo an einem Ort "versteckt", wo es dann jemand anderes findet - für den es ein Geschenk ist. Beispiele findet man auf Owens Blog.



Ich halte das für Kunst - deswegen hab ich ihn auch angemailt. Ich mag die Musik. Im Moment kann man bei MySpace das Lied "Fail" von ihm hören.

Wie immer lasse ich euch nicht mit dem englischen Text allein. Hier die Übersetzung:

Scheitere
Hättest du laufen gelernt,
wenn du beim ersten Mal aufgegeben hättest, als du hingefallen bist?
Könntest du sprechen,
wenn du Angst gehabt hättest, ein albernes Geräusch von dir zu geben?

Und trotzdem erwartest du von dir, perfekt zu sein,
und von Anfang an alles richtig zu machen.

Komm schon, komm schon, komm schon und scheitere mit...
Komm schon und scheitere mit...
Komm schon und scheitere mit mir.

Eines ist, wer du bist, und ein anderes ist, was du tust.
Halte beides auseinander, lass dich beides nicht verwechseln.
Denn, wenn "es-richtig-machen" das ist, was dich auszeichnet,
wirst du immer zerstört sein, wenn du verlierst.

Komm schon, komm schon, komm schon und scheitere mit...
Komm schon und scheitere mit...
Komm schon und scheitere mit mir.

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Was treibt Google so?

Ganz klar! Google zwingt Bibliothekarinnen, die Suchergebnisse zu sammeln. Beispiel gefällig? Gehe zu InsideYourSearch, um die Wahrheit über Google-Technik zu erfahren:

Samstag, 12. Dezember 2009

Schwer (mehr als das)

Du bist so schwer, so schwer,
schwer am Morgen, schwer am Abend,
und anders in der Nacht.
Traust du mir, trau' ich dir mehr,
kann's anders dir nicht sagen,
als mit dem schwarzen Stoff hier,
der es richtig macht.

Schaust du mich an, es scheint so leer
aus deinen grauen Augen.
Und anders, immer anders in der Nacht.
Ich traue dir, du kannst mir trauen,
will ich in deine klaren Augen schauen.
Und ach so schwer, was dir zu schaffen macht,
vielleicht, vielleicht gäbst du es her.

Groß, wie ein Berg, weit, wie ein Meer,
so schwer, so ruht's auf deinen Schultern,
und etwas anders in der Nacht.
Ich mag es teilen. Und neigtest du dich her
zu mir, an jene Schulter:
Es würde ruhen, was dich müde macht,
denn eine Schulter gibt dir Halt, vertraust du mir.

Du bist so schwer, so schwer, und mehr noch,
schwer in Ordnung, tausendfach und mehr als das,
zerbrechlich, stark und schön in einer Nacht,
wie sie nur selten sind. Und doch
so müde, ruhig, anders, schwarzer Stoff, und mehr als das.
Ich mag dich tanzen, leben, niemals traurig seh'n,
und bei den Menschen, die dich lieben, die du liebst.
Vertraust du mir? Und mehr als das?

Du bist so schwer, so schwer,
schwer am Morgen, schwer am Abend,
doch mehr als das, denn anders in der Nacht.
Sieh meine Augen, um die Worte hast du mich gebracht,
und wenn ich geh'n muss, ist das schwer, so schwer,
und mehr als das. Denn alles, was ich jetzt weiß, ist,
dass du schwer, ja schwer in Ordnung bist.

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Mittwoch, 2. Dezember 2009

'S Krischtkindsche

Seit nunmehr 5 Jahren verschicke ich zur Adventszeit Pakete. Alles hat mit einem Überlebenspaket angefangen, dass ich meinem Zwillingsbruder geschickt habe, um ihn im Winter vor dem bitteren Hungertod zu bewahren. (Ich glaube, es war sehr viel Schokolade darin...) Über die Jahre hinweg hat sich der Inhalt der Pakete geändert, und auch der Adressatenkreis ist stetig gewachsen.

"Nanu! Wer hat mir denn da was geschickt!?" Es ist eine der unverhofftesten, schönsten Überraschungen, ein Paket zu bekommen. Man weiß ja nicht, was drin ist. Wer mag wohl der Absender sein? Es ist das erwartungsvolle Schmunzeln auf den Gesichtern der Empfänger, weswegen ich jedes Jahr wahlweise stundenlang in der Küche, im Supermarkt oder im Bastelladen stehe.

Beziehungen wachsen an gemeinsam verbrachter Zeit. Und der Gehalt unserer Worte misst sich am Werk unser Hände. Wenn ich also jemandem eines dieser Pakete schicke, dann ist es ein "Ich mag dich!", das nicht nur als drei Worte daherkommt. Leider hab ich oft nicht genug Zeit für die Menschen, mit denen ich Beziehung gerne wachsen sehen würde. Auch deshalb gehen 15 kleine "Ich mag dich!"s auf die Reise.

Weihnachten hat eben ziemlich viel mit einem Geschenk zu tun, auch wenn ich nicht gerade behaupten würde, dass meine "Ich mag dich!"s an Gottes Weihnachtsgeschenk herankommen können.

Sonntag, 22. November 2009

24, 23, 22, ...

In dieser Woche habe ich mir einen Weihnachtskalender gekauft. "Das ist doch was für Kinder" - mit diesem Gedanken habe ich mich in den letzten Wochen erfolgreich um den Stand mit den quietschig bunten, zuckersüßen Pappboxen herumgedrückt. Ganz im Gegensatz zu Lebkuchen und Spekulatius, die uns ja bereits seit August überall verkauft werden. Warum also musste ausgerechnet an diesem Freitag ein solcher Gegenstand mit in den Einkaufswagen?

Angst vorm Weihnachtsmann
Ein Brüller: Schon wieder Weihnachten!


Ganz einfach: Irgendeine meiner halb-selbstständigen Unterpersönlichkeiten antwortete auf das Argument "Das ist doch was für Kinder" mit der einfachen Erwiderung: "Na und? Alle anderen haben auch einen!" Und da die Mehrheit der anderen Unterpersönlichkeiten diese These durchaus toll fand, gab ich mich ihr geschlagen. Ihr, und der Hoffnung auf kleine runde Kalorie-Bomben.

"Ist es nicht krass Gott?", dachte ich dann, "Wir zählen die Tage bis zu deiner Ankunft! Und zwar mit Schokolade!! Es muss was tolles sein..."

OK. Hand auf's Herz: Die Mehrheit der Schokoladenweihnachtskalenderbesitzer (was für ein Wort!) zählt sicher nicht auf Jesu Christi Geburt. Ich schon.

Samstag, 7. November 2009

Wer macht denn sowas?!

Nicht jeder Produktname ist gut, nur weil er auf Englisch ist. Beispiel: Das Spülmittel meiner Eltern:

"Schwuchtel rubbelt alles schön sauber - mit der Kraft des Sauerstoffs"

Also nee, wer macht denn sowas! Das ist wirklich diskriminierend.

Donnerstag, 5. November 2009

Probelesen

Obwohl ich weniger Sachen ins Netz stelle: Ich schreibe noch. Ziemlich viel sogar. Die letzten Wochen habe ich damit zugebracht, mal wieder Rechtschreibfehler aus meinem zweiten Buch "Am anderen Ende des Telefons" zu werfen. Seltsam. Ist nun schon fast ein Jahr her, dass es fertig geworden ist. Nummer drei ist in Arbeit und fällt mir sehr sehr schwer. Da hat etwas Ablenkung ganz gut getan.

"Am anderen Ende des Telefons" hat leider keinen Verlag gefunden - naja, ich hab es auch nirgendwohin geschickt. Deshalb bist DU mein Verlag. Richtig! Du darfst es lesen, du darfst es korrigieren und du darfst es weitergeben.

Also, wenn du's noch nicht kennst, dann nix wie runterladen und lesen.

Die Guten

Ist es frevelhaft, oder darf man sagen, dass man seinen Chef mag? Ja! Mein Chef ist ein lieber Kerl!

Donnerstag, 29. Oktober 2009

Gib mür awoas zu'essn!

Dann und wann passiert es, dass mich die Menschen um mich herum auf mein Gewicht ansprechen. Surprise: Ich habe eins! Nun. Es hat dem Schöpfer gefallen, mir eher weniger als mehr Fleisch auf die Rippen zu geben. Meine Arbeitskollegen sehen mich jeden Tag riesige Portionen Mittagessen verschlingen und glauben mir daher, dass es ganz normal ist. Ein Umstand, der nicht allen Menschen leicht fällt.

Kochen macht Spaß. Essen ist eine angenehme Tätigkeit. Und Menschen sollten sich an Unterschiede gewöhnen. Aber was sag ich. Nichts ist schwerer als das.

Mein Lieblingssong zum Thema Essen - haltet euch fest: Mrs. Platnum mit "Give me the Food" (ich liebe die Stelle, wo sie ihre Blechbläser in einer riesigen Suppendose umrührt):


Hier der Liedtext:
Ihr wisst schon: Jeder sagt, dass Frauen schlank sein sollten.
Sie sollten auf Diät sein. Aber mir ist das egal.
Ich genieße es einfach zu essen!

Ich mag meinen Kaffee mit viel Sahne.
Ich esse gerne spät in der Nacht.
Ich mag Rührei nach einem süßen Traum.
Ich mag tiefgekühlte Kartoffeln.
Ich mag Zucker in meiner Limonade.
Ich mag heiße Hähnchenflügel und Steacks.
Ich mag Käsekuchen, wenn er selbstgemacht ist.
Ich mag ausgedehnte Mittagspausen.

|: Gib mir das Essen, ich sag: Gib mir das Essen! Whoppa! Gib mir das Essen, wenn du mich liebst! Hey! :|

Manche Mädels mögen denken: Die Schnalle ist ein bisschen zu fett.
Dünne Mädchen werden's nicht verstehen. Doch das ist mir egal!
Manche Kerle mögen sagen: Die Rundungen gehen aber weit.
Aber sie mögen die engen Höschen, die ich trage!
Ich bin Rumänin, ich liebe es zu essen!
Es liegt in meinen Genen, kann es nicht kontrollieren.
Schau auf meine Kurven, denn Modells halten da nicht mit.
Ich bin eine Frau, kein dürres Püppchen.

|: Gib mir das Essen, ich sag: Gib mir das Essen! Whoppa! Gib mir das Essen, wenn du mich liebst! Hey! :|

Ihr wisst schon, die Leute sagen: Frauen sollte nur Joghurt essen.
Und Erdbeeren. Haahahahaaaaaa!
Sie sagen viel Zeug, aber weißt du:

Mir ist es egal, was die Leute über mein Gewicht sagen.
Wenn du mich also ausführen willst,
dann sorge dafür, dass genug gutes Essen auf meinen Teller kommt.
Dann darfst du vielleicht von meiner Torte naschen. Ha!

|: Gib mir das Essen, ich sag: Gib mir das Essen! Whoppa! Gib mir das Essen, wenn du mich liebst! Hey! :|

Samstag, 24. Oktober 2009

Klassische Musik frisch verwurstet

Ich habe ja eigentlich nichts gegen klassische Musik - ich höre sie mir nur fast nie an. Aber es gibt Ausnahmen, und zwar immer dann, wenn jemand Klassisches frisch verwurstet. Hier also zwei Beispiele:

Beispiel 1: Paganini für Gesichter in D-Dur


Beispiel 2: Opernmukke (die Noten stammen aus dem Film: The 5th Element / Das fünfte Element, die Dame hier singt es live - ohne Nachbearbeitung)

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Sprichworte verwursten

"Kindermund hat kurze Beine."
"Wer im Steinhaus sitzt, sollte nicht mit Gläsern werfen."

Dienstag, 20. Oktober 2009

Töne haben Hände

Töne haben Hände, groß, wie Schaufeln,
graben in der Erde nach den Dingen,
die dort still und bange warten,
bis sie kommen, aus dem Dunkeln.

Töne haben Hände, ganz behutsam,
fast, wie Federn, bringen sie
die Dinge an die Sonne
hinter Wolken auf die Erde.

Töne haben Hände, haben Augen,
klar, wie Wasser, und sie sehen
in die Dinge und die Flecken,
bis ihr Wesen ganz nach außen bricht.

Töne haben Hände, und sie heben,
ziehen, weben, streifen,
streicheln, brechen, halten,
was gehalten werden muss.

Töne haben Hände,
und ich lege meine Augen
in die Ballen, sie zu trocknen,
und den Dingen einen neuen
Dreh zu geben, der nicht
in der Erde, sondern auf
und immer aufwärts
hin zur Sonne
meine alten Wunden heilt.

Sonntag, 18. Oktober 2009

Und sie bewegt sich doch!

Es ist dem Daniel gelungen, ein frisches Betriebssystem aufzuspielen! Ist das nicht wunderbar? Ubuntu schnurrt nun wie ein Kätzchen und ist überraschenderweise schneller geworden. Was für ein Tag!

Samstag, 17. Oktober 2009

Brandaktuell

Diese Wochenende überkommt mich der Drang, brandaktuell zu sein. Meine Mum überkam der Drang bereits vor einer Woche, als sie mehr oder weniger heimlich unter die Blogger ging: Ein Lächeln ist ein Dankeschön, das ist ihr Motto. Also freunde ich mich mit dem Gedanken an, dass ich meinen Eltern technisch niemals einen Schritt voraus sein werde und lächle.
Etwas gezwungen, aber so ist das halt manchmal mit den Dankeschöns. Aber wo war ich stehengeblieben? Ja, richtig, beim Brandaktuellsein. Ich sichere just in diesem Augenblick alle meine Daten und installiere Ubuntu 9.10 (Beta):

Ich kann wirklich nicht noch 12 Tage warten, bis es fertig ist, nein, ich nehm die harte Tour und lade mir die Vorversion runter. Nur noch ein Neustart...

Erwähnte ich eigentlich, dass ich meine Eltern liebe? Also, wie auch immer mein neues Betriebssystem mich verarschen wird: Ein fettes Lächeln geht nach Hause.

Sonntag, 4. Oktober 2009

Großes Kino: Nach "Müde" kommt "Doof"

Ich bin ganz bestimmt nicht dass, was man gemeinhin eine Drama Queen nennt, aber gerade war mir sehr danach zu mute.

Immer, wenn ich müde bin, mache ich Fehler. Es ist eine seltsame Gesetzmäßigkeit. Nicht umsonst sagt JoJo immer: Nach "Müde" kommt "Doof"! Die Fehler sind mal kleiner, meist größer. Ganz beliebt sind bei mir momentan:
  • sich mitten in der Nacht aussperren
  • Möbelstücke versehentlich zertrümmern
  • über Kabel stolpern
  • mit scharfen Gegenständen Wunden zufügen
  • Mittwoche für Donnerstage halten
Nun, auch heute abend war ich müde. Und erschöpft. Und wenn ich erschöpft bin, dann beginne ich meistens mit Kochen. Warum? Es entspannt mich halt. Also beschloss ich, süße, kleine, harmlose Muffins zu machen.
Harmlos? Nach "Müde" kommt "Doof". Man bäckt Muffins, das ist allgemein bekannt. Was benötigt man zum Backen? Eine Form! Wo ist die Form? Unter der Arbeitsfläche hinter den Gläsern und vergraben zwischen Papierförmchen. Also Bücke ich mich, ziehe die Papierförmchen raus. Erwähnte ich, dass nach "Müde" "Doof" kommt? In dem Moment stoße ich ein ungeöffnetes Glas mit Curry-Soße um. Das Glas fällt direkt auf die Küchenfliesen und zerplatzt in tausend Teile. Tolle Wurst!

Aber nicht genug der Freude: Der Küchenboden ist großflächig mit Curry-Schnodder berotzt, ein zufällig zusammengeklappter Stuhl verhindert gerade noch, dass sich das Zeug über die Tapete hermacht. Mein schwarzer Pullover ist mit lustigen kleinen Curryspritzern bekleckert und sieht so aus, wie ein Dalmatiner auf Dope. Tolle Wurst!

Wie macht man also die übrigens stark duftende und färbende Curry-Kotze weg? Pro Staubsauger: Man erwischt die Scherben. Kontra Staubsauger: Der Schnodder verklebt den ganzen Apparat. Also bugsiere ich die größten Scherben und die dicksten Currysoße-Flecken in eine Schüssel und beginne, den Rest mit Toilettenpapier zu bändigen. Ich stelle fest, dass die Spritzer bis ins letzte Eck der Küche gehen. Tolle Wurst!

Was beachtet man im Umgang mit Glasscherben? Sie sind scharf! Also NIE fest zudrücken. Nach "Müde" kommt "Doof". Ich treibe einen mittelgroßen Curry-Matsch-Fleck und einige sichtbare und unsichtbare Scherben in die Enge, balle das Toilettenpapier zusammen und bohre mir ein Scherbenteil in den Mittelfinger. Tolle Wurst!

Natürlich schneide ich mir nicht einfach so in den Finger, nein, die Drama Queen trifft natürlich eine kleine Ader. Nachdem ich die Glasscherbe aus dem Finger ziehe, fängt es auch gleich an, fröhlich zu sprudeln. Tolle Wurst!

Natürlich kenne ich bereits meine Macke und weiß, dass ich bei Müdigkeit fehlbar bin. Ich weiß auch, dass ich generell dazu neige, müde zu kochen. Und ich weiß, dass man beim Kochen oft mit scharfen Gegenständen hantiert. Deswegen liegt in meiner Küche immer ein passend zurechtgeschnittenes Pflasterstück für den Notfall. Weise Vorraussicht hat sich wieder einmal gelohnt, deswegen tippe ich jetzt (müde) diesen Blog, anstatt zu verbluten.

Und die Moral von der Geschicht? Nach "Müde" kommt "Doof"? Nein, das klingt irgendwie zu banal. Lasst es mich so sagen: Neun Muffins sind es wirklich nicht wert, sein Leben und eine Flasche Currysauce leichtfertig dafür auf's Spiel zu setzen. (Besonders die Currysauce!) So. Jetzt wisst ihr's.

Dienstag, 29. September 2009

Nachdenken

Heute habe ich Tauftag, und ich kann euch sagen, es ist ein Tag, an dem man schon über quo vadis nachdenkt. Meistens beruhigt es mich, im Rückblick auf die Jahre zu erkennen, wie Gott leise Spuren hinterlässt, wo ich es nicht vermute.

Eines der Dinge, die mir besonders wichtig scheinen, ist es, ein offener Mensch zu bleiben, der von seinem Schöpfer gutes erwartet und der dem Leben freudvoll und mutig entgegensieht. Oftmals sind es gerade diese Dinge, die Menschen später bereuen, wenn ihnen die Zeit schwindet.

Skott Freedman hat ein schönes Lied darüber gesungen, es heißt "Some Company". Leider gibt's kein Video, aber man kann "Some Company" online anhören. (Alternativer Link: "Some Company" bei Last.fm)

Hier kommt meine Übersetzung des Textes:

Was würdest du sagen, wenn du heute herausfändest, dass dieser Tag dein letzter ist? Würdest du mit Gott feilschen? Würdest du dein Glück versuchen, die Hand deiner Familie und Freunde ergreifen und ihnen sagen, was sie dir bedeuteten? Würdest du Worte finden? Wüsstest du, was du tun würfest, wenn sie dich mit großen Augen anschauen, lachen und sagen: "He, bist du etwa verrückt? Für den Mist hab ich keine Zeit, ach komm schon, ich verpasse meine Lieblingssendung."

Neuerdings fällt mir auf, dass keiner Zeit hat, nicht mal, um "Hallo" zu sagen. "Schön, dich zu seh'n, aber ich muss weiter." Ich bin auf der Suche nach jemandem, der nicht ständig weiter muss, der sich für eine Weile mit hinsetzt. Weißt du noch, wie es ist zu Lächeln?

Doch nun ziehe ich in den Süden und werde lernen, erstmal meinen Mund zu halten und den Leuten zuzuhören, ihren Orten und Geschichten zu lauschen, bevor ich sie richte. Dann wird mir die Krücke klarwerden, auf die ich mich schon viel zu lange gestützt habe. Ich muss lernen, auf eigenen Beinen zu stehen.

Und ich bin der erste der zugibt, dass er nicht weiß, wie man es ruhig angehen lässt. Es ist wie ein endloses Lied, doch nicht mehr lang, dann zähle ich jeden Atemzug und jeden Herzschlag. Würde es dir gefallen, mich zu begleiten? Ich könnte wirklich etwas Gesellschaft vertragen...

Vor ein paar Tagen gingen ein Freund und ich in Bosten Downtown laufen. Wir sahen einen Obdachlosen, der um ein paar Cent bettelte, um seine Kinder durchzubringen. Doch als ich mich bückte, um ihm ein 10 Cent Stück zu geben, schüttelte mein Freund den Kopf: "Komm schon, Skott, weißt du nicht, dass der Kerl sich nur wieder zusäuft und die ganze Nacht trinkt?" Doch ich kauf ihm das nicht ab, denn für mich sind's nur 10 Cent, aber was ist mit der Chance, dass das Geld seinen Weg nach Hause findet? Das ist eine Wahrheit, die manche Leute nicht hören wollen...

Nun, ich wüsste was ich sagen würde, wenn ich herausfände, dass dieser Tag mein letzter ist. Ich würde nicht mit Gott feilschen, ich würde durch die Straßen laufen und jedem Menschen sagen, dass ich ihn liebe, und dass ich weiß, dass er alles sein könnte, was er sein will, alles, wovon er träumt. Alles, was es braucht, ist ein Traum, der dich auf die Reise schickt. Und alles, was ich jetzt will, ist zu vergessen, wer ich bin, in der Hoffnung, ein besserer Mensch zu werden. Gott weiß, dass wir das alle könnten...

Mittwoch, 16. September 2009

Neues Hobby

Ich habe mir ein neues Hobby ausgedacht! Es heißt: Deutsche-Sprichwörter-zerteilen-und-verkehrtherum-zusammensetzen. Was, kennst du nicht? Deutsche Sprichworte bestehen fast immer aus zwei Teilen, und man kann diese Teile beinahe beliebig kombinieren. Hier einige Beispiele:
  • Das, was du schwarz auf weiß besitzt, lernt klein Hänschen nimmermehr.
  • Der frühe Vogel hat Gold im Mund.
  • Vorsicht ist wie ein Elefant im Porzellanladen.
  • Wer zuletzt kommt, fällt selbst hinein.
  • Wer A sagt, studiert nicht gern.
  • Lieber den Spatz in der Hand, als Gold im Mund.
  • Morgenstund hat die Taube in der Hand.
So, und zum Abschluss gibt's heute noch etwas Sinnliches:

Mittwoch, 9. September 2009

Dinge, die man nicht ernst sagen kann:

  • Hollahiaho.
  • Heißa, das war lustig.
  • I got a girl named Rama-Lama-Lama-Lama-Lama-Ding-Dong.
  • Juchhe.
  • Aber Delphine sind ja soooo intelligente Tiere.
  • Bum-Fallarah.

Freitag, 28. August 2009

Lustiges aus dem Hause Pixar

Inzwischen lassen sich am Rechner immer bessere Abbildungen der Realität - und der Fantasie darstellen. Pixar macht's vor, hier ein paar Beispiele:

Der kleine Alien, der Einparken soll:


Die albernen Vögel:


Der niedliche Schachopa:


Die kleinen Monstervögel:

Donnerstag, 27. August 2009

Du bist Terrorist!

Unser Land ist im Wandel, und du bist Terrorist:



Fakt ist, dass uns das Recht auf freie Informationsbestimmung längst entglitten ist. Unternehmen, der Staat und Verbrecher haben bereits heute Zugriff auf sensible Daten, die teils freiwillig und teils unfreiwillig herausgegeben wurden. Als Informatiker ist mir klar: Es gibt keine absolute Sicherheit, keine perfekte Lösung für die Datenfrage und vermutlich auch keinen effizienten Datenschutz.

Nicht die Haltung von Daten an sich ist problematisch, sondern der Zugriff darauf. Sobald die Auswertung der Daten beginnt, stellen sich Probleme ein. Das reicht von personalisierte Werbung über künftige Hürden bei Versicherungen, Banken, Krankenkassen und Arbeitgebern bis hin zur Inhaftierung, Überwachung und Druckausübung durch den Staat.

Ein Déjà-Vu aus DDR-Zeiten? Vielleicht.

Im Bezug auf den Überwachungsdrang des Staates stellen sich dabei profunde Fragen: Schafft Überwachung wirklich Sicherheit? (Befunde aus England sprechen dagegen!) Sind mögliche Vergehen einzelner als Rechtfertigung für die tatsächliche Entrechtung aller geeignet? Wollen wir uns wirklich der romantischen Illusion hingeben, dass es so etwas wie 100%ige Sicherheit gibt?

Das Leben besteht aus Kompromissen, und zwar beinahe ausschließlich. Unsere Demokratie kann nur dann funktionieren, wenn diese Kompromisse die Balance zwischen Freiheit und Sicherheit, zwischen Grundrechten und Ausnahmen finden.

Da sind zum Beispiel Meinungsfreiheit und Recht auf Meinungsäußerung. Wie kann es sein, dass die SPD die Veröffentlichung von Umfragen unterbinden möchte, in denen sie schlecht abschneidet, weil das "die Krise nur noch verschärfen" würde? Kann es sein, dass weite Teile unserer Gesellschaft nicht verstanden haben, wie wichtig Grundrechte sind?

Dienstag, 25. August 2009

Urlaub und die liebe Politik

Die letzte Woche war meine diesjährige Urlaubswoche. Zwar ausgeplant bis auf die letzte Minute, aber alles in allem herrlich erholsam. Ich genieße es, Menschen zu besuchen, die ich mag und die mich mögen. Dass diese Leute in der ganzen Republik verteilt sind, ist ein Vorteil...

Unter anderem hat es mich nach Rostock verschlagen. Die Stadt selbst ist zwar nicht unbedingt schön, aber Warnemünde, Strand, Meer und Fischbrötchen entschädigen für alles. Außerdem konnte ich der Stasi-Gedenkstätte einen Besuch abstatten. Es hat mich sehr bewegt, die perfiden Taktiken der letzten deutschen Diktatur Revue passieren zu lassen. Kein vernunftbegabter Mensch kann sich diese Zeit zurückwünschen. Gleichzeitig entwickelt sich die Bundesrepublik selbst zu einem Land, das sich zunehmend in alle Einzelheiten des Lebens ihrer Bürger drängelt. Bedenkliche Tendenzen, die wahrscheinlich noch immer aus mangelhaftem Demokratieverständnis herrühren. Dazu werde ich in den nächsten Tagen nochmal bloggen...

Nun noch ein Wort zu den anstehenden Wahlen. Ist eigentlich noch irgendjemandem aufgefallen, dass alle Parteien beieinander abschreiben? Der Wahlkampf war noch nie so schlecht geführt (und laaaaangweilig) wie heutzutage. Zum Beweis eine kleine Aufgabe zur Herausforderung: Zähle einen Tag lang die Plakate, die folgendem Muster entsprechen:

Die "Sinnfreien Wahlsprüche" sind zum Beispiel:
  • "Gut für's Land."
  • "Gut für [Name des Ortes]."
  • "Für ein starkes [Name des Ortes]."
Ja, wirklich sehr aussagekräftig. So schafft man Vertrauen!

Also ich wähle ausschließlich anhand der Wahlprogramme, wird ja daraus ersichtlich, was Parteien wollen. Wieso nur werben die Parteien aber mit irgendwelchen Gesichtern, die eh keiner kennt? (Und die obendrein auch nicht so aussehen, als wolle man sie kennen...) Wie kann es sein, dass die "großen" Parteien es nicht schaffen, schlicht und einfach Wahlforderungen auf ihre Plakate zu schreiben? Wie kann es sein, dass die Parteien sich derart weigern, Profil zu zeigen? Und: Für wie dumm hält man uns eigentlich?

Dienstag, 11. August 2009

Kein Sommerschlussverkauf.

Die letzten Tage waren sonderbar wechselhaft. Zumindest meinten meine Glückshormone, sich der Wirtschaftskrise anschließen zu müssen. Also mal ein bissel Talfahrt, gehört ja schließlich alles auch dazu. Dabei gab's noch nicht mal Weltuntergang zum Nachtisch. Andererseits... ich denke, ich habe mich mal wieder in eine fixe Idee verschossen und hänge nun in der Luft.

Ich kann ziemlich gut mit "Ja" und "Nein" umgehen, das sind tolle Dinge und ich mag es, wenn die Leute ehrlich und direkt sind. "Ja" und "Nein" geben mir Sicherheit in Beziehung mit Menschen. Wenn ich jemanden einlade, dann wünsche ich mir ein "Ja". Bekomme ich ein "Nein", dann ist das auch in Ordnung, denn dann weiß ich, woran ich bin und kann ein gutes Gefühl dabei haben, etwas sein zu lassen.

Nun, ich habe kein "Ja" bekommen. Und auch kein "Nein". Und auch kein "Vielleicht". Sondern nichts. Und "nichts" irritiert mich. Liegt das an mir? War ich zu undeutlich? Oder zu deutlich? Ist die Einladung angekommen? Ist sie angenehm oder unangenehm aufgenommen worden? Sollte ich nochmal fragen, oder lieber nicht? Ich bin unsicher. Glückshormone auf Talfahrt.

Und wie immer, wenn ich unglücklich bin, denke ich solange drüber nach, bis es verschwindet oder unerträglich wird. Hier die grundlegenden Fragen der Selbstreflexion:
  1. Gibt es einen Grund, unglücklich zu sein?
    Ja! Ich bin unsicher und hänge in der Luft. Plääääg!
  2. Gibt es einen Grund, weiterhin unglücklich zu sein?
    Nein. Ich bin kein Artikel aus dem Sommerschlussverkauf: Mich gibt's nicht für billig und ich muss mich nicht verschenken. Ich könnte heute Pizza backen oder schwimmen gehen.
  3. Gibt es Leute, denen es noch schlechter geht?
    Oh ja. Definitiv. Man denke nur an:

    (Das bedarf keiner erklärenden Worte, oder?! So weit unten bin ich wirklich nicht.)
  4. Bedarf es außergewöhnlicher Maßnahmen?
    Mal sehen: Keine Suizidgefährdung in Sicht, keine Massenmordgedanken, keine Stimmen im Kopf. Naja, OK, doch Stimmen im Kopf, aber die sind da schon länger und sind allesamt harmlos. Also: Nein.
Fazit: Mit sofortiger Wirkung beschließe ich, die amtierende Hauptpersönlichkeit in meinem Kopf, dass der Unglücklichkeitszustand beendet wird. Fernerhin wird verfügt, dass vierzehn Tagessätze Hoffnung dem Verwendungszweck: "Vielleicht meldet er sich doch noch" zugeführt werden.

Hiermit ist die Gerichtsverhandlung geschlossen!

Donnerstag, 6. August 2009

Was man zu verlieren hat?

Der Umzug ins Oberbergische hat mir viel Zeit gelassen, nachzudenken und selbst zu wählen, wie dieses neue Leben hier aussehen soll. Es ist ein Privileg, diese Wahl treffen zu dürfen, und ich merke, dass die Grenzen dafür weit sind und es (momentan) nicht viel gibt, was mich einschränkt.

Einer der Bausteine meines "neuen" Lebens ist es, offen für Menschen zu sein, weniger Angst vor Konflikten zu haben, mehr Nähe zu wagen (letzteres ist eine wirklich schwere Sache...).

Nun, wie sieht das praktisch aus, so am eigenen Dasein herumzuwerkeln?

Ich schreibe Menschen Emails, bei denen ich mich lange nicht gemeldet habe, die mir aber wichtig waren, oder von denen ich gerne hätte, dass sie mir wichtiger werden. Ich lade Leute ein, zum Essen, zum Laufen, zum Schwimmen. Ich frage den Mann vom Möbelhaus, wie sein Tag war. Ich lasse mir von der Frau in der Tankstelle erzählen, wovor sie manchmal Angst hat. Ich frage meinen Möbelpacker, ob er Lust auf Talsperre hat. Ich schreibe meinen Professor einfach mal persönlicher an.

Oft komme ich mir komisch dabei vor und denke mir: "Das kannst du aber jetzt nicht bringen." Dann frage ich mich jedoch: Was habe ich zu verlieren? Was kann schon schlimmes passieren, wenn man seine Träume und Gedanken einfach so ausdrückt, wie sie sind? Was kann schon falsch daran sein, mehr Nähe zu wagen, direkter zu sein, sich nicht mehr danach zu fragen, "was die anderen denken sollen"? Wie wäre es, das Versteckspiel des Alltags manchmal zu unterbrechen?

Vielleicht stoße ich jemanden vor den Kopf. Vielleicht kann ich nicht alle Kontakte halten, die es gibt. Vielleicht wird mir die Zeit fehlen, jedem genug Aufmerksamkeit zu schenken, wie ich es gerne will. Vielleicht werde ich lernen müssen, Menschen wieder auf Abstand zu bringen. Vielleicht wird der eine oder andere lieber Distanz suchen.

Aber da, wo es klappt, da wird es einen Unterschied gemacht haben, dass wir uns kennen. Darauf freue ich mich.

Sonntag, 2. August 2009

Regel #7

Nenn' es, wie du willst!
Bemerkung 1 : Wenn etwas erst einen Namen hat, wird es beherrschbar.
Bemerkung 2 : Ein Name ändert nichts am Sachverhalt.

Ja, nach einer Woche lässt mir St. Kurzschluss wieder mal die Möglichkeit, zu bloggen, und diesmal ist es Regel #7, die zwei Paragraphen mit sich bringt.

Dienstag, 28. Juli 2009

Das Sterben des Sie

Das Sie stirbt. Im Geschäft, im Internet, auf Arbeit, überall beginnen für mich fremde Personen, mich zu Du-zen.

Ich finde, dass im Du eine vertraute Nähe steckt. Diese Nähe macht manche Dinge möglich, andere unmöglich. Sie macht Raum für Emotion, Herzlichkeit, Wärme, sie erschwert Kritik, Zurückweisung und Distanz.

Um ehrlich zu sein: Es gibt viele Menschen, zu denen ich die Du-Nähe nicht verspüren will. Wie soll ich mit einem Verkäufer verhandeln, der durch sein Du in mir den Eindruck erweckt, mein Freund zu sein?

Ich mag das Sie. Das Sie ermöglicht Distanz, Würde, Respekt, Rationalität. Und eigentlich ist es auch ehrlicher. Ein gelogenes Du eines Verkäufers oder Vertreters macht mich stets misstrauisch. Das Sie vermittelt mir: Hier wirst du ernst genommen, keine Vetternwirtschaft, hier zählt Qualität.

Gebt die würdevolle Distanz nicht auf. Bewahrt euch die Freiheit, selber entscheiden zu dürfen, wieviel Nähe ihr wollt. Nutzt das Sie.

Dienstag, 21. Juli 2009

עברי לידר

Ivri Lider (עברי לידר) hat ein Lied über... ach was, hört es euch einfach an:



Auf Deutsch (grob - unglaublich, wie die Poesie beim Übersetzen draufgeht):

An einem schönen sonnigen Tag öffne ich das Fenster,
um Licht in die Wohnung zu lassen.
An einem schönen sonnigen Tag schau ich mich um und erkenne:
Was ich mir wünschte, hat sich erfüllt,
und es ist sonnig draußen, das Leben lächelt mich an,
und es ist ein herrliches, ehrliches Lächeln.
Meine Liebe, so schwierig für euch,
ist richtig für mich, richtig für mich,
darum lass ich es heute nicht los.

Ich war bereit, alles zu vergraben
und meine Fahne wieder einzuziehen,
aber mit der Zeit fand ich die Wahrheit,
sie hielt mir ihre Stöcke in die Speichen.
Halt dich an den Pflöcken fest, die die Leute aufgestellt haben
und hör mir zu: Es ist gegen den Wind,
der sogar Häuser einreißt, es gibt mir Stärke.

An einem schönen, sonnigen Tag steh ich spät auf
und öffne das Fenster zur Straße.
Da sind Millionen Leute, die vor mir vorbeigehen,
ein bisschen fern, ein bisschen nah,
und da ist der herrliche Ozean und die Luft,
die der Regen von gestern erfrischt hat.
Meine Liebe, wenn es ein ehrliches Lächeln ist,
dann habe ich keine Zweifel mehr.
Also lass ich es nicht los.

Montag, 20. Juli 2009

St, Kurzschluss

St. Kurzschluss, der Schutzpatron alternder Schaltkreise, hat sein endgültiges Urteil über das Netzteil meines Rechners gesprochen:



Ohne eine zuverlässig funktionierende Stromverbindung wird es jetzt erstmal etwas ungewiss mit dem Bloggerdasein. Ich stelle allerdings auch fest, dass das Leben ohne Rechner nicht ganz so hilflos ist, wie ich dachte. Man hat mehr Zeit für alles, was man immer mal schon nicht machen wollte, muahahahahaheul! Naja, wenigstens bleibt Zeit, sich Schultern wachsen zu lassen.

Sonntag, 19. Juli 2009

Dinge, die man nicht reparieren kann

Es gibt eine Reihe von Dingen, die man nicht reparieren kann. Dazu zählen unter anderem elektronische Verschleißteile an PKWs, versehentliche Glatzenschnitte, hässliche Babys und das tiefe schwarze Loch, das wir alle in uns tragen.

Ich habe am Samstag einen Film namens Bent gesehen, der sich mit den Geschehnissen der Konzentrationslager im Dritten Reich beschäftigt. Unabhängig von der speziellen Thematik des Streifens ist er mir sehr nahe gegangen und gab mir zu denken. Es ist der erste Film, bei dem mir vor der Wirklichkeit schlecht wurde.

Vielleicht gibt es so etwas wie "das Böse" im Menschen. Und wann immer es zu Tage tritt, sind die Folgen nicht wiedergutzumachen, zumindest nicht mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln (Regel #5 gilt ungeachtet dessen). Sühne, Rache, Mahnmahle... nichts von alledem kann ein Menschenleben wiederbringen. Das zehntausendste Denkmal für die Opfer des Dritten Reiches wird nicht einen einzigen Toten zurückbringen, und ich denke, dass es auch nicht den Schmerz der Überlebenden lindert, es bändigt bestenfalls die Wut.

Es liegt nicht in unserer Macht, solche Dinge zu reparieren, sie rückgängig zu machen. Auf Kölsch würde man sagen: "Wat passeeat is, is passeeat." Ich bin mir nicht einmal sicher, ob es überhaupt sinnvoll ist, nach Gründen zu suchen. Warum konnte das und jenes geschehen? Die Antwort auf die Frage nach dem Grund ändert nichts mehr an der Vergangenheit, kann nichts mehr gut machen und sorgt schlimmstenfalls für noch mehr Verzweiflung.

Man muss nicht so drastische Greuel wie die Naziverbrechen heranziehen, denn jedes böse Wort, jeder geringschätzige Blick, jeder hassvolle Gedanke ist unumkehrbar. Im Endeffekt stehen wir alle, du und ich, in diesem Dilemma.

Wo bleiben wir also ohne den Glauben an eine Gerechtigkeit, die über unseren Mitteln steht? Was bleibt von diesem Leben ohne die Hoffnung auf Sinn, auf Gnade, auf mehr? Ich spreche nicht von Entschuldigungsversuchen, von Rache, von Genugtuung, ich frage: Wie können wir existieren ohne das Glitzern am Horizont, dass all das irgendwann einmal echt wieder in Ordnung kommt? Man könnte es Sehnsucht nach Frieden nennen.

Ich bin mir sicher, dass es dieser Friede ist, den Gott im Sinn führt.

Samstag, 18. Juli 2009

Happy Ends und das echte Leben®

In Romanen von Rosamunde Pilcher gibt es eine Sache, auf die man sich noch mehr verlassen kann, als auf die Trägheit der deutschen Beamten: Zum Schluss kriegen sich alle, von denen man schon auf der dritten Seite wusste, dass sie sich kriegen sollten.
Ok, ich geb es zu, das war jetzt etwas ungerecht, da sind ja auch noch ein paar andere sehr sichere Sachen: Alles findet in einem idyllischen Landkaff irgendwo in England statt, der Titelheld sieht blendend aus, immer gut rasiert, kann reiten und geht nicht mit seinen Kumpels Fußballspielen, die Titelheldin hat lange Haare, ist ebenfalls gut rasiert, geht irgendeinem Schikimikijob nach und hat die Emanzipation auch nach 50 Jahren noch nicht mitbekommen, einer von beiden besitzt ein Landschloss oder wird es bald erben, und, bevor ich es vergesse, die böse Hexe landet im Ofen. Oder war das bei Grimms Märchen? Irgendwie komme ich da immer durcheinander...

Nun sicherlich muss man den Geschmack der Pilcher nicht teilen, ich kann mir auch besseres vorstellen, als in einem schottischen Pampanest zu versauern. Aber eines muss man der Frau lassen: Sie spricht ein inneres Grundbedürfnis der Menschen an und NEIN, es ist nicht das Grundbedürfnis nach schmalzigem Kitsch:

Es ist das Bedürfnis nach Happy Ends. Jeder, der das echte Leben® kennt, muss Happy Ends lieben, denn sie sind manchmal sehr selten. Wir lieben es, wenn die Dinge so laufen, wie sie sollen, wenn uns etwas gelingt, wenn wir erfolgreich sind, wenn wir kriegen, was wir wollen. Ok, es mag Ausnahmen geben, aber die befinden sich in psychologischer Betreuung. Der Mensch ist für die Komödie geschaffen, nicht fürs Drama. Das guckt er sich lieber im Kino oder Theater an (da geht es nämlich nicht um einen selber, sondern um andere, hat was mit Schadenfreude zu tun...). Wenn es aber um das eigene, echte Leben® geht, dann soll es Happy Ends regnen.

Es scheint Gott gefallen zu haben, uns zu sehr kitschigen Kreaturen zu machen. Kein Wunder, wie man am Neuen Testament sieht, ist er selber ein großer Freund von Happy Ends, sowohl im echten Leben®, als auch im Nachleben.

Also lasse ich mir Schultern wachsen. Und vielleicht auch ein Happy End.

Mittwoch, 15. Juli 2009

De Imperaator kütt!!

Star Wars op Kölsch...

"Wo es eijentlich der Todesstern?" - "Der es kapott."









Montag, 13. Juli 2009

Gute Musik

Gregory Douglass hat ein Lied darüber geschrieben, wie schlechtes wieder gut werden kann, wenn man einen guten Freund in seiner Nähe hat, der zu einem steht. Obwohl er dabei sicher nicht an Gott gedacht hat, lässt sich das Lied so interpretieren. Und wenn nicht, dann ist es immer noch ein wahnsinnig schöner Song darüber, wie es sich anfühlt.



Hier die Übersetzung:

Im freien Fall, oh, wo soll ich nur anfangen?
Im freien Fall, bis die Vögel vergessen, wie man singt.
Doch ich hab dich in einem Durcheinander aus Qual gefunden,
du stehst auf festem Grund.

So wahr, als ob du an irgendetwas festhältst,
als wenn du seit Jahrhunderten in mich verliebt bist
und singst: Häng mit mir rum,
du musst mit mir herumhängen,
wenn ich mit dir rumhänge.

Viel besser ist es jetzt, lass uns uns umsehn.
Viel besser ist es jetzt, als ob ich irgendwie in Ordnung bin
seit ich dich fand, wie ein gelöstes Rätsel
über das himmlische Heer hinweg.

So wahr, als ob du an irgendetwas festhältst,
als wenn du seit Jahrhunderten in mich verliebt bist
und singst: Häng mit mir rum,
du musst mit mir herumhängen,
wenn ich mit dir rumhänge.

Und wozu war da all der Schmerz?
Verdammt, wenn ich das nur wüsste.
Und wieviel davon ist noch verborgen?
Verdammt, wenn ich das wüsste, ich weiß es einfach nicht.

Du stehst inmitten des Durcheinanders aus Qual
auf festem Grund.

So wahr, als ob du an irgendetwas festhältst,
als wenn du seit Jahrhunderten in mich verliebt bist
und singst: Häng mit mir rum,
du musst mit mir herumhängen,
wenn ich mit dir rumhänge.
Wenn ich mit dir rumhänge.
Wenn ich mit dir rumhänge.

Samstag, 11. Juli 2009

Regel #6

Alles wird ganz fabelhaft werden.

Diese Regel ist wichtig, weil sie die einzige konstruktive Perspektive ist, für die es sich zu leben lohnt. Alles andere als Hoffnung endet im Verderben.

Schrauben und Hebelchen

Vielleicht ist es etwas morbide, aber eigentlich halte ich Menschen für liebevolle, kleine, pelzige Maschinen. Sie bestehen aus tausenden und abertausenden von kleinen Schrauben, Hebeln, Kurbelwellen, Nägeln und anderem Technikkrimskrams.

Manchmal geht eines dieser Schräubchen kaputt. Manche fangen dann an, sich zu betrinken, bis sie bewusstlos oder völlig abgewrackt sind. Manche hängen gedanklich an einem Moment ihrer Vergangenheit fest und können nicht mehr davon loskommen. Manche fangen an, sich nur noch um sich selber zu drehen. Manche können nichts Gutes mehr sehen, selbst wenn es ihnen über die Füße fährt. Manche haben andauernd Angst davor, sich zu überfordern. Manche können nicht mehr damit umgehen, wenn etwas nicht ihren Vorstellungen entspricht. Manche bestehen nur noch aus Arbeit, Fernsehen, Schlafengehen. Manche fangen an zu klammern, und den Menschen in ihrer Nähe die Luft zum Atmen zu nehmen.

Ich denke dann so oft: So ein kleines Schräubchen... es kann doch nicht so schwer sein, es wieder festzudrehen. Wie kommt es, dass so viele Menschen nicht mehr klar kommen? Wie kommt es, dass etwas in ihnen... irgendwie zerbricht, und einfach nicht mehr richtig wird? Wie kann es sein, dass die Leute so irrsinnig fest an ihren kaputten Schräubchen hängen und an nichts anderes mehr denken können? Warum suchen sie sich nicht aus, wer sie sein wollen, und SIND es dann? Vielleicht klingt das einfach, aber warum muss es denn schwerer sein als das?

Es deprimiert mich, wenn ich die kaputten Schräubchen sehe. Sie gehören dem ungepflegten Mann im Supermarkt, der alten störrischen Frau beim Becker, der jungen Frau in meiner Gemeinde. Manchmal gehören sie meinen Freunden, und es macht mich traurig, dass sie davon so gefesselt sind. Ich denke bei mir: Ihr habt doch alles. Alles ist möglich, wählt selbst, wie ihr leben wollt. Lebt endlich, und macht euch frei. Doch nichts geschieht. Dann ist es, als hätte ein kleines Schräubchen die ganze Maschine lahmgelegt, und ich kann sie nicht reparieren.

Ich kann sie nicht reparieren. Gott kann es, doch ich sehe es so selten geschehen. Die Menschen können es, wenn sie wirklich wollen, aber das sehe ich noch viel seltener.

Manchmal fällt es sehr schwer daran zu glauben, dass alles fabelhaft sein wird (siehe Regel #6). Gott hat alles andere als leichtes Spiel mit uns.

Dienstag, 7. Juli 2009

Regel #5

Nichts ist in Stein gemeißelt. Alles ist ohne Ausnahme zum Besseren und Schlechteren änderbar. Die einzige Ausnahme heißt Gott.

Sei darauf vorbereitet, dass nichts so bleiben muss, wie es ist. Alles kann sich von einem Tag auf den anderen ändern. Es bringt deshalb nichts, irgendetwas als selbstverständlich vorauszusetzen. Regel #5 gilt sowohl für Materielles (Vermögen, Gegenstände, Arbeit, ...), als auch für Virtuelles (Ansichten, Selbstbild, Beziehungen, ...).

Diese Regel sollte als positive Herausforderung verstanden werden, sich nicht auf "Dinge" einzuschießen, oder sich davon abhängig zu machen. Stattdessen bietet sie die Hoffnung an, dass alles zum Besseren umgestaltet werden kann.

Montag, 6. Juli 2009

Regel #4

Die Sonne kocht auch nur mit Wasser.

Es macht überhaupt keinen Sinn, sich einschüchtern zu lassen. Die anderen Menschen ticken genauso komisch wie du und haben eigentlich auch keine Ahnung. Wir alle versuchen nur, es richtig zu machen, und wir alle stellen uns blöd dabei an. Also nur keine Menschenscheu.

Sonntag, 5. Juli 2009

Gute Musik

Matt Alber hat ein Lied über das Leben des Monarchfalters geschrieben. Diese Tiere legen teilweise über 3800 km zurück zu dem Ort, an dem Generation vor ihnen ihre Vorfahren geschlüpft sind. Am Beginn ihrer langen Reise sind abertausende von Faltern im gleichen Tal, die dichtgedrängt an den Bäumen hängen.

Das besondere am Lied ist diese aufbruchbereite Leichtigkeit. Vielleicht haben wir manchmal mehr mit den kleinen Faltern gemeinsam, als wir glauben?



Der Text auf Deutsch:

Eine warme Einladung, meinen ersten Atemzug zu nehmen.
Die Schultern sind so schwer,
mit diesen Flügeln, die sich entfalten.
Wir erwachen, hängen unter den Dächern
und fühlen, wie die Sommerwinde einsetzen,
während über mir hunderte meiner Brüder
für den Beginn dieser Reise bereit sind.

Und wir machen uns auf den Weg nach Hause.
In mir ist eine sonderbare Erinnerung daran begraben,
wie man fliegt, und wo der Weg ist,
und sie wird mich an meinen Ursprung zurückführen...
Vorgeschichte...

Wie lange habe ich geschlafen?
Überall eröffnen sich Farben, so hell,
wie Kaleidoskope von Tagträumen,
du kannst dir diesen Anblick kaum vorstellen.
Ich tauche ein in den kristallenen Fluss,
werde eine Freundin finden und ihr den süßesten Kuss geben,
den die Schöpfung je gesehen hat.
Und wenn sie lächelt werden die Geheimnisse in ihren Augen
zu den Liedern der Älteren, Weiseren,
die diesen Weg vor mir geflogen sind.

Und wenn du es auch hörst,
warum nicht mitsingen?
Geh hin, wo sie fortflogen und steige auf,
die letzen von ihnen werden den Himmel bewundern.

Und wir machen uns auf den Weg nach Hause.
In mir ist eine sonderbare Erinnerung daran begraben,
wie man fliegt, und wo der Weg ist,
und sie wird mich an meinen Ursprung zurückführen...
Vorgeschichte...

Samstag, 4. Juli 2009

Kabel rein und los?

Im Laufe dieser Woche hat sich mein Telefon- und Netzempfang verschlechtert, so dass andauernd Verbindungen getrennt wurden und letztlich Telefonieren unmöglich wurde, während das Netz mit Modem-Geschwindigkeit lief...

Nun wendet man sich bei solchen Problemen ja gerne an seinen Anbieter. Also versuchte ich, bei 1und1 eine Telefonnummer zu finden. Das Webangebot von 1und1 ist voller Kontaktmöglichkeiten, nur sucht man ewig nach der richtigen Nummer, was nicht besonders viel Spaß macht, wenn man mit 3 kB/s unterwegs ist, und ständig die Verbindung wegbricht. Offenbar ist 1und1 selbstbewusst genug davon auszugehen, dass es natürlich nie zu Störungen kommt.

Als ich die Nummer endlich hatte, war der Abend so spät, dass schon seit Stunden die Sprech-Zeit abgelaufen war. Klasse. Also auf zum Mailformular der Störungshilfe... Problem ist nur: Wenn das Internet nicht richtig läuft, dann auch das olle Formular nicht.

Nun bin ich Informatiker und daher in der Lage, stupide Wartungsarbeiten selber vorzunehmen. Also ran ans Webinterface der Hardware und Protokoll durchlesen. Die Hardware kann ihre Firmware updaten - toll! Klappt auch bestimmt super, wenn das Internet funktioniert... Also manuell die Firmware runterladen. Unter Linux kann man wget dazu benutzen. (Schließlich muss man alle 2 Sekunden mit Verbindungsunterbrechung rechnen!)

Nach Zwei (2!) Stunden war die Firmware-Datei endlich auf der Festplatte. Also nix wie hin zum Webinterface der Hardware und Firmware aktualisieren. Funktioniert auch ganz gut, nämlich so gut, dass hinterher gar nix mehr geht. Dass man der Hardware erst den Strom ab- und wieder anstellen muss, sagt einem natürlich niemand. Wie auch, Telefonieren geht ja nicht...

Resultat: 4 Stunden Arbeit für ein Problem, das vermutlich ein Stromausfall innerhalb von 4 Sekunden gelöst hätte. Ein Hoch auf die Kunst der Informatik!

Meinem Anbieter bin ich übrigens nicht bitterböse, aber unter Service stelle ich mir da doch was anderes vor.

Donnerstag, 2. Juli 2009

Abkühlung gefällig?

Hier im Oberbergischen steppt im Moment der Bär. Die Sonne scheint und es ist bis in die Nacht hinein unwahrscheinlich heiß.

In letzter Zeit zieht es mich daher oft an die Aggertalsperre, eine süße kleine Talsperre hinter Gummersbach. Sie eignet sich aber nicht nur zum Schwimmen: Auch Laufen und Radfahren geht dort recht gut.

Insgesamt sind es Tage wie diese, an denen ich doch froh bin, nicht in Köln zu leben, wo es immer noch einige Grad wärmer ist.

Und wenn man nicht die Geduld zur Anreise hat: In Bielstein gibt es neben dem Freibad eine kleine einsame Brücke, unter der man schnell in die Wiehl steigen kann. Es ist nicht sonderlich tief, aber die Steine sind rund und kühl und spritzig ist es allemal.

Dienstag, 30. Juni 2009

Montag, 29. Juni 2009

Regel #3

Ignoriere negative Gedanken in den Zeiträumen von 18:00 Uhr bis 06:00 Uhr, sowie 12:00 bis 14 Uhr.

Diese Regel basiert auf einfachen Feststellungen der Wissenschaft über den Hormon- und Zuckerhaushalt des Gehirns.

Seltsame Häufung von Zufällen

Das vergangene Wochenende war schon sehr seltsam. Am Freitag hatte ich mich ausgesperrt. Daniel draußen, Schlüssel drin. Toll, dachte ich. Doch der Schlüsseldienst allein war das Aussperren fast schon wert (obwohl ich es sonst nicht nötig habe, für Gesellschaft zu bezahlen...), eine sehr wohltuende Begegnung. (Spazierfahrt inklusive)

Am Samstag ging es trotzdem bergab. Irgendwie hatte ich so ziemlich das Gefühl, alleine zu sein, und meine Haushaltsrechnung für kommenden Monat ließ Böses ahnen. Sowas macht mich immer fertig, weil ich all das gerne unter Kontrolle habe und mich weder für asozial noch verschwenderisch halte. Also ärgerte ich mich über das Alleinsein und zerwühlte mir den Kopf über die wage Finanzierung der kommenden Wochen.

Am Sonntag war ich dann mit gemischten Gefühlen im Gottesdienst (ja, das tue ich freiwillig und regelmäßig). Es ging darum, wie die Liebe zu Gott das Leben verändert. Die Rednerin fragte rhetorisch in die Runde, was Gott wohl wirklich wichtig ist, und ich dachte so bei mir: Mein Kontostand jedenfalls nicht - Gott kann schließlich alles, oder?

Und jetzt kommt's: Nach dem Gottesdienst spricht mich prompt Ben an, ob man nicht mal laufen gehen könne, und ich "werde" zum Mittagessen "verabredet". Soviel zum Thema Alleinsein. Insgeheim habe ich mich riesig gefreut. Eigentlich denke ich nämlich, dass man nie erwarten sollte, einfach so angesprochen zu werden. Man muss selber den ersten Schritt gehen. Dass es diesmal doch anders war, hat mich sehr überrascht. (Ich weiß, ich bin ein alter Fatalist.)

Auf dem Nachhauseweg finde ich im Briefkasten einen Brief, eine Nebenkostenabrechnung. Resultat: Ein dickes Plus. Hatte ich erwähnt, dass ich gerade knapp bei Kasse bin? Merkwürdig, noch so ein seltsamer Zufall...

Also, selbst wenn ich nicht an Gott glauben würde, könnte man das alles schon als eine Häufung sonderbarer Zufälle bezeichnen. Für mich ist es der dezente Hinweis, dass Gott sich um jeden seiner Menschen kümmert, in allem, was sie brauchen.

Sonntag, 28. Juni 2009

Regel #1 und #2

  1. Überschätze nie den Intellekt deines Gegenübers.
  2. Unterschätze nie den Intellekt deines Gegenübers.

Samstag, 27. Juni 2009

Also beschloss ich, mir Schultern wachsen zu lassen!

blogger.com ist der Meinung, dass auch ich meinem Blog einen Titel geben muss, und ich habe wirklich lang darüber nachgedacht. Naja, nicht soooo lang, sonst wäre mir vielleicht etwas intelligenteres eingefallen. Aber he, alles muss klein beginnen, oder? Außerdem: Schultern sind keine schlechte Sache, ich habe schon von Leuten gehört, die zwei davon haben. Man kann viele sinnvolle Dinge damit anfangen, denke ich mal. Deswegen werde ich mir auch welche wachsen lassen!