Dienstag, 20. Oktober 2009

Töne haben Hände

Töne haben Hände, groß, wie Schaufeln,
graben in der Erde nach den Dingen,
die dort still und bange warten,
bis sie kommen, aus dem Dunkeln.

Töne haben Hände, ganz behutsam,
fast, wie Federn, bringen sie
die Dinge an die Sonne
hinter Wolken auf die Erde.

Töne haben Hände, haben Augen,
klar, wie Wasser, und sie sehen
in die Dinge und die Flecken,
bis ihr Wesen ganz nach außen bricht.

Töne haben Hände, und sie heben,
ziehen, weben, streifen,
streicheln, brechen, halten,
was gehalten werden muss.

Töne haben Hände,
und ich lege meine Augen
in die Ballen, sie zu trocknen,
und den Dingen einen neuen
Dreh zu geben, der nicht
in der Erde, sondern auf
und immer aufwärts
hin zur Sonne
meine alten Wunden heilt.

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