Freitag, 26. August 2011

Drei alberne Dinge

Heute habe ich drei alberne Dinge für euch.

Albernes Ding #1:
Kennt ihr diese Bücher aus den Fünfzigern, in denen jungen Mädchen die Grundlagen der Haushaltsführung, des Ehelebens und der Kindererziehung nahegebracht wurden? Das waren so richtige Prachtschinken mit allerlei Anweisungen für die perfekte Hausfrau. Hätte ich das mal lieber gründlich gelesen. Gestern wusch ich meine schöne, tiefrote Tischdecke - zusammen mit zwei weißen T-Shirts und einem noch weißeren Anzugshemd. Was soll ich sagen; ich besitze nun zwei T-Shirts und ein Anzugshemd in zartem Rosée. Irrsinnig sexy.

Albernes Ding #2:
Beim gestrigen "Nach Müde kommt Doof"-Abend entsprangen mir noch folgende Zeilen:

Das warst du stets und wirst es künftig für mich sein:
Ein Unruh'stifter, den ich mit mir selbst betrog;
Ein Kind, das aus Unwissenheit nicht log;
Ein Herzkasper, den ich aus stillem Wasser zog.



Albernes Ding #3:
Als letztes albernes Ding muss wohl das Lied "Chicken Farm" von den Abodes herhalten. Haben die Jungs da tatsächlich ein Lied über die Arbeit in einer Geflügelfarm abgefasst?

Feuerteufel

Du meldest dich, und nicht für lang,
es will mir Dinge machen.
Wie wenn auf einem unerreichbar hohen, fernen Berg
ein zornig wunderbares Lied erklang,
das kaum, dass es erklungen ist, schon schweigt,
verhallend zwischen organisatorisch einwandfreien Sachen.
Es mögen nur drei Zeilen sein,
schon eine Stunde ist genug, bis ich das Lodern merke.
Was fällt mir ein,
dass du mich glimmen lässt,
und Meister Zen, wo ist der jetzt,
der Schweinehund, der vor dir in mir wohnte?
Mir ist, als hätt' ich Schaum vor meinem Mund,
ich künde an: Es brenne! - Und es brennt,
wo eben auf dem Ofenrund noch eine Schüssel thronte!
Ich lache! Und es macht mich frei,
ich richte Lappen, Griffe, Fliesen hin,
und auch dein Angedenk ist mit dabei,
zwischen den Dingen, die am Brennen sind.
Verrückt ist, ich weiß nicht einmal den Grund,
was macht mich brennen machend?
Welches der kargen Worte,
das aus deinem zaghaft dünnen Lilienmund
mich plante, setzte und verschob?
Es brenne! ruf ich noch einmal,
soll alles lustig flammen!
Auch wenn du mich zu Weißglut bringst,
ich bitt dich: Tu es noch einmal,
dann nehm' ich mich bestimmt zusammen.
Verflixter Feuerteufel, du,
und dies die Feuertaufe.
Schon kommt der goldene Moment,
wo ich zum Wasser laufe.
Stets sehnt ein Flammen sich nach dem, was brennt,
bis einer (meist ein tiefes, stilles Wasser)
nach dem Feuerlöscher rennt.

Mittwoch, 17. August 2011

Perlen unserer Sprache

Ich habe mich heute in ein Wort verliebt: Betreuen.

Treue an sich ist etwas wunderbares. Menschen sind in einer Aufgabe treu, wenn sie sich ihr ausdauernd und gewissenhaft widmen. Manche sind ihrem Partner treu, wenn sie ihm oder ihr einen Teil ihrer selbst reservieren, wenn es Bereiche gibt, in denen es niemals einen dritten gibt. Freunde sind treu, wenn sie trotz widriger Lage zu einem halten.

Der Horizont von Treue ist dabei nicht auf Verzicht oder Entbehrung begrenzt. Wer unter Treue das gleiche versteht, wie "nicht mit einem/einer anderen schlafen", ist ein armer Mensch zu nennen. Wenn hinter Treue nichts weiter steht, als ein Mangel an Gelegenheit, dann fehlt der zauberhafte Glanz des schönsten Teils davon, der Hingabe.

Treue dient schließlich keinem Selbstzweck, sie benötigt einen Grund - eine Zielsetzung.

Wie auch immer. Das Wort Treue beherbergt etwas passives. Nicht so: Betreuen. Jemanden betreuen, das klingt, als würde man frisches, klares Wasser in ein halb gefülltes Glas gießen. Als ob einer Hingabe beidhändig in einen Menschen hineinlegt, wie man einer müden Pflanze frische Erde reicht. Ich versorge dich mit Treue.

Gott betreut uns. Wenn betreuen wir?