Sonntag, 31. Januar 2010

Immer zwei mehr wie du!

Wie immer neige ich unter Stress dazu, Fehler zu begehen. Bevorzugt schmelze ich Plastikdosen auf dem Herd, zerdeppere irgendwelche Glasgegenstände oder füge mir Schnittwunden bei.

Heute durfte ich mal wieder den Vogel abschießen, wie man so schön sagt, Königsdiszpilin. Es ist früher Morgen, ich geh zum Wagen - zugeschneit. Öffne die Tür, starte den Wagen, damit er auftaut. Sodann mit dem Eiskratzer wieder raus. Wammm!



Der Wohnungsschlüssel stößt gegen den hinterhältigen Verriegelungsknopf am Zündschlüssel. Ausgesperrt. Der Gewinner darf so viele Kühlschränke mitnehmen, wie er eigenhändig tragen kann.

Egal. Der Typ vom Schlüsseldienst, ich hab euch mehrfach von ihm berichtet, ist ein netter Kerl und macht mir einen Freundschaftspreis. Ich schlage ihm eine Flatrate vor. Er will drüber nachdenken.

Also, Aussperren ist wieder Mode. Immer zwei ma mehr wie du.

Samstag, 30. Januar 2010

Regel #11

Baumärkte sind toll!!!

(Wie konnte es nur kommen, dass ich das noch nie gebloggt hab? Nicht zu fassen!)

Im Dreck gewühlt

Nachdem ich heute mein Auto aus dem Schnee freigegraben hatte (mein Nachbar war mir dabei etwas behilflich - danke!), habe ich dieser Woche wenigstens ein paar schöne Stunden abgewinnen können. Denn es gibt nicht viel, was mit dem Besuch eines Baumarktes konkurrieren kann. Baumärkte sind toll!! Habe ich das schonmal gebloggt? Ich glaube nein... Baumärkte sind toll!!!

 
Wieso singen die eigentlich nie, wenn ich da bin?

Es gibt da die unterschiedlichsten Dinge. Ich mag es mir auszumahlen, wie man Regalsysteme kombinieren, umbauen und aufpeppen könnte. Ich schlendere gerne durch die Reihen mit den riesigen Geräten, die sicherlich für irgendeinen Zweck gut sind. Ich liebe den Geruch zugesägten Holzes. Es gibt Farben im Baumarkt... wie sich wohl dieses Grün oder jenes Lila gemacht hätte? Metallteile, Leim, Tapeten, Stoffe - alles dort.

Und natürlich gibt es Pflanzen. Ein kleines bisschen muss ich über das seltsame Glotzen des Typs hinter mir in der Warteschlange grinsen, als die Kassiererin den ganzen "Deko-Scheiß" abrechnet, wie er es sicher nennen würde. Er hat Parkettplatten gekauft. "Hui-hui-hui", wie ich zu sagen pflege.

Was ist also die Ausbeute des Tages? Baumärkte sind toll! Ich habe eine riesige zylinderförmige Glasschale erstanden, nebst Wasserpflanzen, Dekosand, Steinen, Erde, haufenweise Zimmerpflanzen (einige blühen gerade lila und weiß), Zink-Pflanzrinnen, verschiedene Stoffe und anderen Kram. Ich brauche einen Scherpa, der mir das Zeug in die Wohnung schleppt...

 

OK, also schleppe ich alles selber hoch, der Schnee steht mir bis zu den Knien. Es ist ein ziemliches Gewühle im Dreck, bis alles so aussieht, wie geplant. Zum Beweis ein Bild meiner Webcam (das schwarze an meinen Händen ist Erde... zumindest habe ich sie unter diesem Namen gekauft), man beachte auch das Grünzeug im Hintergrund:
Was für ein Tag. Jetzt muss ich nur noch die Erde unter meinen Fingernägeln wegbekommen...

Sonntag, 24. Januar 2010

Wo du wohnst

Ich mag die Leere des Raums,
die schmucklose Stille,
das blasse Licht,
die einsamen Kerzen
deiner Orte.
Sie führen mich zu Ruhe,
sind so anders,
so vertraut und auch
mein Zuhause.
Wo du wohnst,
da lass dich mich finden.

Samstag, 23. Januar 2010

Rettung naht

Sacha Sacket hat ein Lied namens "Maybe You Can Save Me From You" darüber geschrieben, wie unterschiedlich die Welt am Tag und in der Nacht aussehen kann (siehe Regel #3). Es ist zugegebenermaßen ein bisschen schnulzig, aber das ist das echte LebenTM ja auch manchmal.



Auf CD klingt es besser, echt. Wie dem auch sei. Ich lasse euch nicht mit dem englischen Text allein...

Vielleicht kannst du mich retten (vor dir)

Manchmal liege ich wach.
Träume von dir, erinnere mich an deinen Geschmack.
Das Mondlicht schwört, dass du mich liebst,
doch der Sonnenaufgang nimmt alles fort.

Könntest du meinen Namen flüstern?
Würde er in deinem Atem genauso klingen?
Denn ich häng' in der Wiederholschleife fest,
dieses Licht an meinem Bett brennt seit Tagen.

Vielleicht kannst du mich retten vor dir.

Ich weiß, ich benehme mich wie ein Verrückter,
es muss dich beschämen, wie ich aussehe.
Ich kann dem Himmel die Sterne nicht genauso vorenthalten,
wie meine Wahrheit die Lüge liebt.

Sollte ich versuchen zu vergessen, wie die Strähnen
deines Haars sich in deinem Mund verfangen?
Wie könnte ich, wo ich doch deinen Blick erhascht habe,
und die Spur des Bedauerns ins Nirgendwo führt?

Vielleicht kannst du mich retten vor dir.

Sag mir, dass du mich auch lieben könntest.

Sonntag, 10. Januar 2010

Ein Danke an meine Menschen

In letzter Zeit, so auch an diesem Wochenende, ist mir oft etwas passiert, was mir gut tut und wofür ich sehr dankbar bin: Ich war willkommen.

Manchmal gefalle ich mir mit der Vorstellung, unabhängig zu sein, und eigentlich niemanden so wirklich zu brauchen, es alles selbst zu können. Es ist eine Haltung, die weniger verletzlich macht, und irgendwo da liegen wohl auch ihre Wurzeln.

Aber eine Illusion, die man sich selber ausdenkt, glaubt man sich selber auch nicht. Ich stelle überrascht fest, wie sehr ich es genieße, wenn mir meine Menschen sagen: "Schön, dass du da bist." - "Du hast eine offene Tür bei mir." - "Ich mag es, wenn du hier bist."

Willkommen zu sein als der Mensch, der man ist, ganz ohne Wenn und Aber, das ist ein großes Geschenk. Natürlich soll man sich nicht vom Urteil anderer Menschen abhängig machen. Andererseits sagt schon Martin Buber: Am Du wird der Mensch zum Ich. Ich schätze mich glücklich, sehr gute Du's zu kennen.

Samstag, 2. Januar 2010

König

Du bist der König,
den man nicht sieht.
Denn du bist klein. Und bist scheu.
Ich mag dich (ein wenig).
Was auch immer geschieht
geht an deinen regierenden Händen vorbei.
Keiner ahnt dich unter dem Stern
in der Nacht.
Nicht ein König, so sagt man,
es ist nicht ein König,
wer so um sein Leben gebracht.
Doch das bist du, das hast du getan
und allmählich
wird klar: Ich bin nicht ein Weiser,
ich bin nur ein Mann.
Und was ich dir bringe,
du schüchterner König,
das nimmst du dankbar an.
Ich weiß: Es ist viel zu wenig,
doch du
bist ein König,
der edel und gnädig
die leeren Becher füllt.
Du bist der Sohn, der Löwe, der König,
jeder deiner Namen ist nur ein Bild.
Und du schreibst diese Namen, dein Siegel
zum Zeichen des Bundes
an Himmel und Herz.
Du bist der König und wir,
wir sind dein Spiegel,
schüchterner, herrlicher König im Stroh.
Ich bin keiner der Hirten,
der tief vor dir knien will,
denn du bist nicht unten, und wo
ich auch suchte: Es brächte nicht viel,
ließest du dich nicht finden.
Doch das ist gewiss:
Dass du ein uns suchender, findbarer König bist.