Donnerstag, 23. August 2018

Ich will kein "offenes Gespräch" mit dir.

Ich will kein "offenes Gespräch" mit dir.
Viel lieber mag ich mich - so wie du dich - verschanzen.
Ich hatte offen von um Acht bis Vier.
Jetzt will ich um den heißen Brei rumtanzen.

Und überhaupt, du seist ja auch für jeden offen,
solange er nicht über deine Schwelle tritt.
Jedoch, auf Schwellen bin ich bei dir überall getroffen,
und meine armen Füße machen nicht mehr mit.

Die vielen "offenen" Gespräche, die nur mich bewegen,
sind wasserdünn und machen mich nicht satt.
Du kannst sie gerne mit dir selber pflegen,
oder mit irgendjemand andrem, der schon deine Meinung hat.

Ein jeder suche selbst nach seinen sieben Plagen.
So trägt die Frau den Rock, der Mann die Hosen.
Es stimmt ja auch, du kannst sie tragen,
all deine seidenweichen Zwangsneurosen.

Vor allem will ich nicht mehr hören, ich hätte dich verlassen.
Als hätt' ich nie an deine Tür getrümmert;
du hast mich nur nicht eingelassen.
Die Zeit ist um. Ich bin soweit, dass es mich nicht mehr kümmert.

Schmier ihn in deine purpurn abgedeckten Haare,
den ach so "offenen" Dialog.
Der Staub ist von den Füßen abgeschüttelt, und die Jahre,
in denen es mich zu dir zog.