Montag, 22. August 2016

Der Supermarkt als Kunsthaus

Die drei Sängerinnen von PARLOUR TRICKS hauchen butterweich und eingängig ins Mikrofon, als stilistische Nachfolger der weiblichen Gesangstrios aus der 20er/30er Chanson-Szene.

Die Idee zum Video kam ihnen, als sie in einem Supermarkt ein Lied hörten, und alle Leute um sie herum es leise für sich mitsummten oder sangen, ohne sich gegenseitig zu bemerken. Ein bezaubernder Augenblick sozusagen.


Der Text selbst ist lyrisch eher schwer zugängig. Ich stelle mir vor, dass darin zwei Personen mit verschiedenen Blickwinkeln aus unterschiedlichen Zeitpunkten den gleichen Moment beschreiben, und zwar teilweise gleichzeitig - es ist also nie so ganz klar, wer spricht.

Hier die deutsche Übersetzung (oder mein Versuch davon):

Was hast'n du in der Tasche,
kann ich es haben?
Leg es hin, dreh dich um, und vergiss es
Hand auf's Herz, Ehrenwort
Hand auf's Herz, Ehrenwort
Nenn' meinen Namen und er hallt in der Gasse
Schlaf' ein in den Armen deines Schatzes
Ich war dein von Anfang an
Ich war dein von Anfang an
Hand auf's Herz, Ehrenwort
Hand auf's Herz, Ehren...

...wort gebrochen die Herzen, gebrochen die Knochen
Verbrachte den Sommer ganz allein
Was macht es schon aus
Ich weiß, du wartest auf mich

Was ist dein Name?
Ich hab's vergessen, wie du ihn mir gesagt hast
Etwas schönes, etwas wie aus einem Film
Wenn du gehst, brech' ich entzwei
Wenn du gehst, brech' ich entzwei
Hand auf's Herz, Ehrenwort
Hand auf's Herz, Ehren...

...wort gebrochen die Herzen, gebrochen die Knochen
Verbrachte den Sommer ganz allein
Was macht es schon aus
Ich weiß, du wartest auf mich

Gebrochenes Versprechen, gebrochener Verstand
Verbrachte den Sommer wie auf einem Trip
Was macht es schon aus
Ich werde sehen, dass du auf mich wartest

Du hast mir keine Zeit gelassen, mich vorzubereiten
Und du warfst ein Licht auf all meine Angst
Nun, du hast mir keine Zeit gelassen, mich vorzubereiten
Und wenn ich meine Meinung ändere
verschwindest du

Gebrochen die Herzen, gebrochen die Knochen,
Verbrachte den Sommer ganz allein
Was macht es schon aus
Ich weiß du wartest auf mich

Gebrochenes Versprechen, gebrochener Verstand
Verbrachte den Sommer wie auf einem Trip
Was macht es schon aus diesmal
Hand auf's Herz, Ehrenwort
Gebrochen die Herzen, gebrochen die Knochen,
Verbrachte den Sommer ganz allein
Was macht es schon aus
Ich weiß du wartest auf mich

Montag, 15. August 2016

The Katering Show

Hervorragende Parodie über eine ganze Generation und Kochshows, unglaublich witzig gedreht und an den richtigen Stellen bitter-böse. Würde hierzulande in dieser Form nur Anke Engelke schaffen, somit leider nur im Englischen Kulturkreis zu haben. Ich präsentiere: The Katering Show!

Sonntag, 14. August 2016

PPA

Vor einiger Zeit hat WDR5 eine Sendung über Peter Paul Althaus ("PPA") gesendet, den Lieblingsdichter von Theodor Heuss:


Ganz generell lohnt es sich, die einstige Schwabinger Dichterszene zu entdecken, da tummelten sich viele gute Autoren, die auch heute noch große Genugtuung beim Lesen bereiten.

Wer sich einen Eindruck vom Schaffen Peter Paul Althaus' machen möchte, für den hat der LWL ein kleines Lesebuch zusammengestellt, welches ich mit großem Genuss verschlungen habe.

Samstag, 13. August 2016

Chromecast, Powerline, Router, Ethernet

GermanEnglish
Das ProblemThe Problem
Ich betreibe ein TP-LINK Powerline, an dem mein Rechner per Ethernet angeschlossen ist und das Android Smartphone per WLAN. Nun habe ich Chromecast gekauft und mit dem Smartphone eingerichtet. Danach war er aber in der Google Cast-App nicht mehr sichtbar für das Smartphone - stattdessen aber für den Rechner, der ja per Kabel mit dem Powerline-Adapter verbunden ist. Was stimmt mit meiner Konfiguration nicht? We're having a TP-LINK Powerline, my computer has a wired ethernet connection to it whereas my Android smartphone connects wireless via WLAN. Now I setup a Chromecast with my smartphone. However, after the setup the Chromecast disappeared and could no longer be found by the Google Cast app on my smartphone - instead, Chromecast became visible to my computer which has a wired connection. What's wrong with my configuration?
Die AnalyseThe Investigation
Offenbar war das Powerline nicht im gleichen logischen Netzwerk, wie mein Router. Einer von beiden hatte die IP 192.168.0.1, der andere 192.168.1.1. Das führte auch dazu, dass ich die Web-Management-Oberfläche des Powerline nicht mehr aufrufen konnte, was ich zur Fehlerkorrektur aber tun muss. Apparently my Powerline was not sharing the same logical network with my router. One has the IP address 192.168.0.1, the other had 192.168.1.1. That also hindered me from opening the web management site of my Powerline, which I needed to access to fix things.
Die LösungThe Solution
  • Zuerst habe ich meinem Rechner eine statische IP Adresse verpasst, die zum logisch Netzwerk des Powerline passt: 192.168.1.20. Damit konnte ich dann die Web-Management-Oberfläche des Powerline wieder im Browser öffnen.
  • Dort habe ich dem Powerline eine andere IP vergeben, die sich im gleichen logischen Netzwerk befindet, wie der Router: 192.168.0.2 (Obacht: Die IP darf nicht mit der des Routers identisch sein.)
  • Dadurch war Powerline jetzt natürlich wieder in einem anderen logischen Netzwerk und somit unerreichbar für meinen Rechner, also entfernte ich die statische IP meines Rechner wieder.
  • Nun konnte ich die Web-Management-Oberfläche des Routers aufrufen. Dort musste ich konfigurieren, dass dessen DHCP Server nur IP Adressen über 192.168.0.2 vergibt, denn 1 ist der Router selbst und 2 das Powerline.
  • First I assigned my computer a static IP address which matches the logical network of my Powerline: 192.168.1.20. This enabled me to open the web management site of my Powerline in the browser again.
  • There I assigned a new IP to the Powerline that matches the logical network of my router: 192.168.0.2 (Caution: That IP shall not be identical to the routers IP)
  • This of course changed the logical network of the Powerline which became unavailable to my computer again, so I removed the static IP address of my computer returning to DHCP.
  • Finally, I opened the web management site of my router. I had to configure its DHCP server such that it only assigns IP addresses above 192.168.0.2, because 1 is the router itself and 2 is the Powerline.
Das ResultatThe Outcome
Alle Geräte finden nun meinen Chromecast, außerdem kann ich das Powerline nun endlich über seine Web-Management-Oberfläche konfigurieren, und alle Rechner im Netzwerk können sich gegenseitig erkennen, egal ob sie drahtlos oder mit Kabel angebunden sind. All devices can now see my Chromecast, plus I can finally configure my Powerline via its web management site, and all devices in my network finally find each other, no matter if they are connected in a wireless or wired way.
Dankeschön geht anCredits to
https://www.administrator.de/wissen/kopplung-2-routern-dsl-port-48713.html

Freitag, 12. August 2016

Sufjan Stevens "Futile Devices" Live on Soundcheck

Sufjan Stevens packt mit unglaublich wortkarger, leichter Sprache ein riesiges Thema in ein nur scheinbar einfaches Lied, eine Emotionsfotografie. Live fast immer hervorragend intoniert, auf dem Album leider ein bisschen zu "unzerbrechlich" eingespielt. So handelt "Futile Devices" davon, wie Sprache kein Wort findet für ein Gefühl.




Die Übersetzung:

Es ist lange, lange her, dass mir dein Gesicht vertraut geworden ist.
Es ist vier Stunden her, dass ich durch deine Wohnung geschritten bin.
Und wenn ich auf deinem Sofa schlafe fühle ich mich sehr, sehr geborgen.
Und wenn du die Decken bringst verberge ich mein Gesicht.
Ich... liebe dich.
Ich... liebe dich.

Und wenn du Gitarre spielst höre ich dem Summen der Saiten zu.
Das Metall vibriert unter deinen Fingern.
Und wenn du häkelst fühle ich mich verzaubert und stolz.
Und ich würde sagen, ich liebe dich, doch es auszusprechen ist schwer.
Darum sage ich es nicht.
Und ich werde nicht lange bleiben.
Doch du bist das Leben, das ich die ganze Zeit gebraucht habe.
Du bist für mich wie ein Bruder,
obwohl das dämlich klingt.
Worte sind nutzlose Gerätschaften.

Das Schicksal der Künstler

Die Welt ist voller Künstler, die Lieder singen, Bücher schreiben, Filme drehen, aber nie einen Verlag oder Produzenten finden, und deren Kickstarter-Kampagnen geradezu beschämende Unterstützerzahlen finden.

Leider weht der Wind des Erfolges nicht aus der Richtung des Talents, und so suchen sie sich irgendwann einen Job, der die Brötchen bezahlt. Und dann haben sie keine Zeit mehr, Lieder zu singen, Bücher zu schreiben, Filme zu drehen, oder einen Verlag oder Produzenten zu suchen, und auf Kickstarter langweilen sich die letzten Unterstützer.

Meine Güte: Was werfen wir da nur weg!

Dieses Schicksal möge dem wunderbaren Owen Duff erspart bleiben, auch wenn er schon davon singt:

Die Prinzessin

Die Prinzessin sitzt in ihrem hohen Turm
und kann sich nicht entscheiden.
Was ist ihr Lind, was ist ihr Wurm,
was soll sie hassen und
was soll sie nur nicht leiden?
Nichts ist ihr gut genug,
nichts kann sie rundweg milde stimmen,
und jeden Tag aufs neue fangen dunkle Wolken
rund herum im Kreis um ihren Turm
an, sich zu drehen, ein neues Sturmgewitter zu beginnen.

Die Prinzessin, sie ist eine reiche Frau,
doch was sie nicht weiß, ist: was zu tun
mit ihrem Gold, mit Kleidern, Schmuck und Geld,
mit Untertanen, Glanz und Ruhm.
Denn so, wie die Monarchen vor ihr,
um sie, und die nach ihr kommen,
weiß sie um ihr Recht:
Sie will regieren, herrschen, lenken -
und ist darin doch - so wie alle anderen Monarchen -
vielleicht nicht unerfahren, aber dennoch schlecht.

Das hat die Prinzessin schon so manchen Untertanen,
und manches Herz gekostet,
doch was stört das schon die Prinzessin,
es ist ihr gleich,
ob einer ihrer Ritter rastet oder rostet.
Die Prinzessin lebt sehr gut damit,
den Spatz in ihrer Hand zu haben.
Jedoch - zu ihrem Unglück - kann ihr dürre Seele
sich an tausend Spatzen nicht erfreuen:
alle, alle Spatzen muss sie haben,
alle!
Alle Spatzen, und die Tauben auf den Dächern,
und die Pfauen in den Gärten,
und die Kanarienvögel in den kleineren Gemächern.
Alles, alles muss sie haben.

Die Prinzessin grämt sich, dass sie alles haben muss,
denn bis dahin ist sie klug:
sie weiß, es wär' auch alles nicht genug.

Die Prinzessin lebt auf ihrem Turm,
und über alle Länder streift ihr Blick.
Alles Ferne ist nicht weit, ist nahe,
alles Ferne ist nicht ferne,
in der Ferne wähnt sie all ihr Glück.
Wähnt die Prinzen,
wähnt die reichen Könige,
zählt im Geist die goldnen Münzen,
und der ihren sind gewiss nicht wenige.

Die Prinzessin wird ein bitteres Ende nehmen,
hoch in ihrem fernen Turm,
auf der Chaiselongue, ihrer samtenen, bequemen,
Argwohn spendend aller Welt,
gierig in die Ferne schweifend,
ihre eignen Schlösser ungezählt.
Auf dem Mond noch nach den Sternen greifend,
so wie eine edle Frucht in einem kalten Land:
Blühend, wachsend, doch nie reifend,
sondern faulend
fallend eines Tages,
unversehen.