Donnerstag, 18. April 2013

Die Höhenberg-Girls

Wenn ich von den Höhenberg-Girls (gesprochen: "Höhenbärrg-Görrrlss") rede, meine ich damit meistens einen ganz bestimmten Typ von Mädchen:
  • zwischen 12 und 17 Jahre alt
  • massiv blond oder schwarz gefärbtes Haar
  • kreischige Stimme und aufdringliches Lachen
  • mehr Schminke im Gesicht als Haut
  • Leute-anpöbelnd, bevorzugt Migranten, Ausländer, Kranke oder sonstwie andersartige, sowie gleichaltrige
  • mit dem Handy verwachsen, lautstark telefonierend
  • brutaler Sprachduktus
  • evtl. in Begleitung eines "Freunds", den sie wie ein Spielzeug hinter sich herschleift, der jünger aussieht als sie, und der ihr weder körperlich noch stimmlich gleichkommen kann
  • rauchend
  • oft in Nieten-Wohlfühlhose oder anderen Stoffen aus Ballonseide
  • optional: Nasenring oder Piercing
Kurzum: Es sind Mädchen, die sich von einem raubeinigen Klempner nur darin unterscheiden, dass bei ihnen das Klempner-Dekolleté nicht unten hintern, sondern oben vorn angebracht ist.
Klempner-Dekolleté oder Höhenberg-Girl?
Vor einigen Tagen sind mir drei dieser Mädels begegnet. Zwei davon gingen der anderen voraus. Schließlich quäkte die Nachzüglerin - die mir wegen ihrer zusammenhängenden Augenbraue besonders gut in Erinnerung ist - lautstark durch die ganze Straße:
"Bitches?! Ey, wartet mal, Bitches!!"
Nun muss man wissen: "Bitch" ist das englische Wort für "Schlampe". Hat das Mädchen ihre beiden Freundinnen damit nun beleidigt? Gewiss nicht. Ich wurde nur Zeuge der alltäglichen Fortentwicklung unserer Sprache. Worte wie "Bitches", "Homies" und "Opfer" halten in Windeseile Einzug in den alltäglichen Sprachgebrauch der Jugend und damit auf kurz oder lang auch der gesamten Gesellschaft. Kulturkonservative beschweren sich über "Verrohung der Sprache", ich nenne es lieber wertfrei Wandel der Sprache. Und eigentlich ist das eine gute Sache!

Neue Worte schaffen neue Ausdrucksmöglichkeiten und helfen, alte Bedeutungen loszuwerden. "Bitch" ist längst ein Wort geworden, mit dem manche Mädchen sich selbst und andere bezeichnen, ohne es als Schimpfwort zu deuten. "Wo bleibt denn die Bitch?" ("Wo bleibt sie nur?")

Diesen Wandel vom Schimpfwort zur Alltagssprache und Selbstbezeichnung haben schon viele andere Begriffe erlebt. "Nerd" ("Streber") ist inzwischen cool, "Sau" ist inzwischen ein Kompliment, "schwul" wird bald den Wandel zur wertfreien Bezeichnung geschafft haben.

Ich begrüße es, wenn Schimpfworte ihre Schrecken verlieren und umgedeutet werden. Leider treten an die Stelle der alten Worte aber immer neue Worte, mit denen Vorurteile, Ausgrenzung und Hass geäußert werden. Lasst uns deswegen soviele Schimpfworte wie möglich in den Alltag ziehen, um es den "Haters", "Bullies" und Schwachköpfen dieser Welt ein bisschen schwerer zu machen.

Die fabelhafte Sookee macht es uns vor:


Also, los geht's, ihr Bitches dieser Welt! (Und natürlich auch ihr Höhenberg-Girls!)

Montag, 15. April 2013

Warum ist die Bibel fertig?

Wenn...

  • ... es Gott gibt und die Bibel mit Gott zu tun hat.
  • ... die Bibel von Menschen aufgeschrieben wurde.
  • ... die Bibel über Erfahrungen von Menschen mit Gott berichtet.
  • ... Menschen heute immer noch Erfahrungen mit Gott machen.
Warum...
  • ... wird die Bibel dann nicht fortgeführt?
  • ... zählt die Bibel dann als wichtigere Instanz im Vergleich zu anderen christlichen Büchern?
Fragen über Fragen...

Mittwoch, 10. April 2013

Weniger bloggen, mehr malochen... mehr bloggen

Die sozialen Medien und die Arbeit... das ist so eine Sache. Inzwischen ist fast ein Monat seit meinem letzten Post vergangen. Das heißt allerdings nicht, dass ich in dieser Zeit nicht gebloggt hätte, ganz im Gegenteil. Ich habe meinen Arbeitgeber dazu bewegen können, firmeninterne Blogs zu gestatten. Seither blogge ich sozusagen professionell und nutze diesen Kommunikationsweg zur Verbreitung von Wissen, das sonst mit mir gekommen und mit mir gegangen wäre. Nun hängt der Erfolg solch einer Aktion aber auch an den Lesern - werden meine durchweg älteren Kollegen auf den Zug aufspringen, die Posts lesen oder selbst welche verfassen?

Gerade in einem Unternehmen mit mehreren Standorten sehe ich den Vorteil, dass man eben nicht im gleichen Raum sitzen muss, nicht erst die Telefonnummer wählen muss, nicht erst "stören" muss, um zu kommunizieren. Ob dieser Vorteil der sozialen Medien bei meinem Arbeitgeber funktionieren kann, muss sich erst noch zeigen. An mir soll's nicht liegen.