Freitag, 18. November 2011

Du sagst ihm

Was sagst du einem kleinen Jungen,
der dich nach dem Leben fragt?

Erzählst du ihm von Freunden, die
auf eine Weile dir sind anvertraut,
und dass die Freundschaft so wie Schnee, der im Dezember fiel,
im nächsten Frühling letztlich taut?

Erzählst du ihm, dass man
die Träume, die im Menschen wohnen,
nicht greifen und gestalten kann,
weil nur die wenigsten die Mühe lohnen?

Erzählst du ihm, dass man sich
müht und um so manche Ecke schleicht,
und dass man doch am Schluss letztendlich
vom hoch gesteckten Ziel die Hälfte kaum erreicht?

Erzählst du ihm, dass keiner tun
und lassen kann, wie er es will,
und täte er es ungeachtet dessen doch,
es würde einsam, würde still?

Erzählst du ihm, dass es niemals im Frieden endet,
wo zweierlei sich Wege kreuzen,
und Toleranz ein Wort ist, das wohl Trost dir spendet,
doch Worte, wenn es hart auf hart kommt, nichts bedeuten?

Erzählst du ihm all das? Was sagst du ihm?

Du sagst ihm: "Bleib bei dem, womit dein Herz ruhig schlafen kann."
Du sagst ihm: "Hoffe auf das Morgenlicht."
Du sagst ihm: "An seinem Herz erkennst du einen Mann."
Du sagst ihm: "Schäm dich deiner Liebe nicht."

Mittwoch, 16. November 2011

Softwareupgrade

Gestern Abend habe ich beschlossen, mein Betriebssystem auf den neusten Stand zu bringen, also her mit Ubuntu Oneiric Ocelot. Bislang hatte ich gute Erfahrungen beim Upgrade von Ubuntu gemacht und war mir daher sicher: Es wird schon nix schiefgehen.

Mein gutes Gefühl währte bis zum abschließenden Rechnerneustart. Die grafische Oberfläche, an der man sich anmeldet, erschien nämlich nicht. Schluck! Ein modernes Betriebssystem ohne Grafik? ... Keine gute Idee!

Nun war es schon recht spät, aber ein Informatiker mit kaputtem Betriebssystem, das hat dann doch meine Berufsehre gekränkt. Daher schlug ich mir die Nacht um die Ohren. Woran lag's? Offensichtlich hat der proprietäre Nvidia-Grafiktreiber beim Upgrade seinen Dienst quittiert. Die Lösung beschränkte sich also darauf, die Datei /etc/X11/xorg.conf zu löschen und den Rechner neu zu starten. Danach konnte man den Treiber einfach wieder installieren.

Da bin ich nun, ich stolzer Mann, mit meinem neuen Betriebssystem. So ganz glücklich bin ich damit noch nicht, an die neuen Konzepte der Gnome-3-Shell muss ich mich erst gewöhnen und die Anpassungsmöglichkeiten sind sehr unbequem. Also muss man sich etwas mühsam durch diverse Anleitungen zum Fein-Tuning kämpfen, und auch so manche Kinderkrankheiten überwinden, z.B. zeigt die Gnome-Shell viele Anwendungen doppelt an.

Dennoch, es ist vollbracht:

Ubuntu Oneiric Ocelot mit Gnome-3 ist ein bisschen wie ein tolles Abendkleid: Wenn man erst mal drin steckt sieht es umwerfend aus, aber irgendwie zwickt den ganzen Abend lang irgendwo noch eine Naht.

Im Gegensatz zu Kunden von Firmen mit bunten Fenstern auf dem Logo darf ich aber die Hoffnung genießen, dass die nächsten Upgrades hier entscheidende Verbesserungen mit sich bringen.

Drückt mir dir Daumen!

Donnerstag, 3. November 2011

Wenn Menschen sich lange nicht melden...

... dann geht es ihnen meistens gut! Oder sie sind tot. Wie dem auch sei, in meinem Falle ersteres. (Gut und tot muss sich ja nicht widersprechen, zumindest glaube ich das...)

Es kommt mir vor, als hätte ich ewig (naja, nicht gleich ewig, aber monatelang) nicht mehr gebloggt, und nun fühlt es sich schon beinahe fremdartig an. Höchste Zeit also, wieder ein paar Lebenszeichen ins Netz zu stellen. Schaut mal aus dem Fenster. Macht es ruhig auf. Nehmt einen tiefen Atemzug. Riecht ihr das? Es duftet nach altem Laub, nach Winter und nach nasser Erde. Wunderschön.

Ein guter Freund schrieb mir kürzlich: Der Mensch ist für den Himmel gemacht. Und ich entgegnete ihm: Die Erde ist für den Menschen gemacht. In Zeiten wie diesen fällt es mir erstaunlich leicht, das zu glauben. Das bedeutet nicht, dass immer alles einfach, leicht und wundervoll ist - das ist es auch jetzt nicht. Aber ich genieße die bunten Farben des Herbstes, die Hoffnung, die in Glaube wohnt, und die Schmetterlinge im Bauch. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wann ich mich jemals so gefühlt habe.

In anderen Worten: Jaaaaaaa, er lebt noch!