Dienstag, 11. August 2009

Kein Sommerschlussverkauf.

Die letzten Tage waren sonderbar wechselhaft. Zumindest meinten meine Glückshormone, sich der Wirtschaftskrise anschließen zu müssen. Also mal ein bissel Talfahrt, gehört ja schließlich alles auch dazu. Dabei gab's noch nicht mal Weltuntergang zum Nachtisch. Andererseits... ich denke, ich habe mich mal wieder in eine fixe Idee verschossen und hänge nun in der Luft.

Ich kann ziemlich gut mit "Ja" und "Nein" umgehen, das sind tolle Dinge und ich mag es, wenn die Leute ehrlich und direkt sind. "Ja" und "Nein" geben mir Sicherheit in Beziehung mit Menschen. Wenn ich jemanden einlade, dann wünsche ich mir ein "Ja". Bekomme ich ein "Nein", dann ist das auch in Ordnung, denn dann weiß ich, woran ich bin und kann ein gutes Gefühl dabei haben, etwas sein zu lassen.

Nun, ich habe kein "Ja" bekommen. Und auch kein "Nein". Und auch kein "Vielleicht". Sondern nichts. Und "nichts" irritiert mich. Liegt das an mir? War ich zu undeutlich? Oder zu deutlich? Ist die Einladung angekommen? Ist sie angenehm oder unangenehm aufgenommen worden? Sollte ich nochmal fragen, oder lieber nicht? Ich bin unsicher. Glückshormone auf Talfahrt.

Und wie immer, wenn ich unglücklich bin, denke ich solange drüber nach, bis es verschwindet oder unerträglich wird. Hier die grundlegenden Fragen der Selbstreflexion:
  1. Gibt es einen Grund, unglücklich zu sein?
    Ja! Ich bin unsicher und hänge in der Luft. Plääääg!
  2. Gibt es einen Grund, weiterhin unglücklich zu sein?
    Nein. Ich bin kein Artikel aus dem Sommerschlussverkauf: Mich gibt's nicht für billig und ich muss mich nicht verschenken. Ich könnte heute Pizza backen oder schwimmen gehen.
  3. Gibt es Leute, denen es noch schlechter geht?
    Oh ja. Definitiv. Man denke nur an:

    (Das bedarf keiner erklärenden Worte, oder?! So weit unten bin ich wirklich nicht.)
  4. Bedarf es außergewöhnlicher Maßnahmen?
    Mal sehen: Keine Suizidgefährdung in Sicht, keine Massenmordgedanken, keine Stimmen im Kopf. Naja, OK, doch Stimmen im Kopf, aber die sind da schon länger und sind allesamt harmlos. Also: Nein.
Fazit: Mit sofortiger Wirkung beschließe ich, die amtierende Hauptpersönlichkeit in meinem Kopf, dass der Unglücklichkeitszustand beendet wird. Fernerhin wird verfügt, dass vierzehn Tagessätze Hoffnung dem Verwendungszweck: "Vielleicht meldet er sich doch noch" zugeführt werden.

Hiermit ist die Gerichtsverhandlung geschlossen!

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