Sonntag, 8. April 2012

Wertvoll, wie ein ganzes Leben

Weiß ich gar nicht, wie es kommt,
dass das Leben uns belichtet.
Hab ich nicht vor kurzem noch
von einem scheuen Abend dir gedichtet?
Streicht umher und wandelt noch und noch,
streunt bis er nach Hause kommt.

Weiß ich gar nicht, was zu sagen,
weil das Streunen endlich rastet.
Ankerlos umhergegangen,
wie ein Hase über Ackerland gehastet,
wie nach einer langen Reise mit dem Schiff an Land gegangen,
schweigen, schweigen die Gedanken, die an meiner Seele nagen.

Weiß ich gar nicht, wie zu danken,
denke ich die ganze Nacht.
Stunden sind wie Strumpfbandgummi dehnbar,
hab ich sie an dir, du schöner, festgemacht.
Dir den schönen Kopf verdrehn war
süße Rache und mein egoistischster Gedanke.

Weiß ich gar nicht, wie zu lieben,
weiß ich nicht, geliebt zu werden,
in der Zeit, die uns gegeben ist,
staun ich, wie Sekunden mir zu Jahren werden.
Sind ja nur sechs Monate, gewiss,
doch sie werten und sie wiegen, wie ein ganzes Leben.

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