Freitag, 18. November 2011

Du sagst ihm

Was sagst du einem kleinen Jungen,
der dich nach dem Leben fragt?

Erzählst du ihm von Freunden, die
auf eine Weile dir sind anvertraut,
und dass die Freundschaft so wie Schnee, der im Dezember fiel,
im nächsten Frühling letztlich taut?

Erzählst du ihm, dass man
die Träume, die im Menschen wohnen,
nicht greifen und gestalten kann,
weil nur die wenigsten die Mühe lohnen?

Erzählst du ihm, dass man sich
müht und um so manche Ecke schleicht,
und dass man doch am Schluss letztendlich
vom hoch gesteckten Ziel die Hälfte kaum erreicht?

Erzählst du ihm, dass keiner tun
und lassen kann, wie er es will,
und täte er es ungeachtet dessen doch,
es würde einsam, würde still?

Erzählst du ihm, dass es niemals im Frieden endet,
wo zweierlei sich Wege kreuzen,
und Toleranz ein Wort ist, das wohl Trost dir spendet,
doch Worte, wenn es hart auf hart kommt, nichts bedeuten?

Erzählst du ihm all das? Was sagst du ihm?

Du sagst ihm: "Bleib bei dem, womit dein Herz ruhig schlafen kann."
Du sagst ihm: "Hoffe auf das Morgenlicht."
Du sagst ihm: "An seinem Herz erkennst du einen Mann."
Du sagst ihm: "Schäm dich deiner Liebe nicht."

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