Donnerstag, 3. November 2011

Wenn Menschen sich lange nicht melden...

... dann geht es ihnen meistens gut! Oder sie sind tot. Wie dem auch sei, in meinem Falle ersteres. (Gut und tot muss sich ja nicht widersprechen, zumindest glaube ich das...)

Es kommt mir vor, als hätte ich ewig (naja, nicht gleich ewig, aber monatelang) nicht mehr gebloggt, und nun fühlt es sich schon beinahe fremdartig an. Höchste Zeit also, wieder ein paar Lebenszeichen ins Netz zu stellen. Schaut mal aus dem Fenster. Macht es ruhig auf. Nehmt einen tiefen Atemzug. Riecht ihr das? Es duftet nach altem Laub, nach Winter und nach nasser Erde. Wunderschön.

Ein guter Freund schrieb mir kürzlich: Der Mensch ist für den Himmel gemacht. Und ich entgegnete ihm: Die Erde ist für den Menschen gemacht. In Zeiten wie diesen fällt es mir erstaunlich leicht, das zu glauben. Das bedeutet nicht, dass immer alles einfach, leicht und wundervoll ist - das ist es auch jetzt nicht. Aber ich genieße die bunten Farben des Herbstes, die Hoffnung, die in Glaube wohnt, und die Schmetterlinge im Bauch. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wann ich mich jemals so gefühlt habe.

In anderen Worten: Jaaaaaaa, er lebt noch!

Montag, 17. Oktober 2011

Wenn nix dazwischenkommt

Heute stand ich einige Zeit im Stau - ein LKW hatte bei Mühlheim einen Achsbruch, weswegen sich der Verkehr kilometerweit über die drei Autobahnen A3, A4 und A59 und die umliegenden Bundesstraßen aufstaute.

An manchen Tagen ist es so, als würde man nicht vom Fleck kommen - Achsbruch, null Power, alles verbaut. Es sind diese Tage, an denen man irgendwie nie Empfang hat, wo einem immer was dazwischenkommt, als würde man durch Wasser waten.

Es sind diese Tage, in denen Windows Megatonnen von Updates einspielt, obwohl du dringend jemanden anrufen willst! Die Tage, an denen die Oma im Fleischer vor dir die Theke leer kauft! Die Tage, an denen man immer an der längsten Schlange zu stehen scheint!

So habe ich mich heute ein wenig gefühlt. Dann kam ein Anruf meines Vaters (obwohl der Netzempfang in meinem Schlafzimmer schrecklich ist, ich wohne in einem Bunker - im zweiten Stock!), und eine Mail und die Stimme meines Freunds. Den ganzen Tag wie auf Kohlen gesessen. Und schließlich machen mich 15 Minuten zum glücklichsten Mann der Welt. Ich weiß ja nicht, wie es euch geht (wüsste es gerne), aber ich schlafe heute Nacht wie ein Bär!

Gott meint es wohl gut mit mir.

Montag, 10. Oktober 2011

Wolke und Meister

Ich bin heiter, ich bin wolkig,
     leichter, als ich je gewesen bin.
Sorgsam meisterst du mich - sollt ich
     da nicht festen Halt gestatten,
wo unter deinen Füßen tausend Schritte sind?
Will dich tragen, will dich halten,
     sollst aus allen Wolken, allen,
lieber Meister, mir nicht fallen.


Freitag, 7. Oktober 2011

Andacht vom 28. August 2011

Bin ich übermotiviert? Wahrscheinlich nicht. Hätte ich sonst über einen Monat gebraucht, diese Andacht über den müden Beter ins Netz zu stellen?!

Der folgende Link bringt dich hin:

2011-08-28.pdf

Montag, 3. Oktober 2011

Alles fade

Ich hab mit dir gesessen
    bis weit in die Nacht.

Heut scheint mir alles fade.
Das Brot will mir nicht schmecken und der Tee,
ist alles alles fade.
Wenn ich für eine Weile aus dem Fenster seh,
ist es egal, es ist nur draußen.
Ich lieg herum, herum, herum, bis ich dann aufsteh
und lauf herum, herum, herum.
Ich fühl mich wie ein roter Luftballon, du lässt mich sausen.
Nun häng ich unter der Zimmerdecke.
Ich komme nicht weg, nicht weg, nicht weg,
baumele nur hilflos in der vordersten Ecke,
ich komme nicht, komme nicht, komm nicht vom Fleck.
Kein Spiel mag mich zerstreuen,
alles alles fade,
kein Lied und kein Gedicht will mich erfreuen.
Es ist... es bist nur du, nur dich,
den ich nicht habe,
und derweil alles fade.
Zielloses Streifen durch die Straßen,
um meine Augen etwas anderes sehen zu lassen.
Nur um die Zeit ist es so jammerschade.
Für ein Auge, das schon das schönste gesehen hat,
ist alles alles andere nur fade,
ist alles, was glänzt, nur stumm und matt.
Ein Mund, der Seelenzucker geschmeckt hat,
ist den schnöden Alltagssüßstoff satt,
und findet alles andere nur fade.
Ich weiß mit mir nichts anzufangen,
und habe nichts, es zu beenden.
Wohin mit diesem ausgelutschten Tag, dem langen,
an dem nicht Brot, nicht Spiele etwas Linderung mir spenden?
Mir ist wie Platzen, ist wie Schreien, ist wie Reden,
ist danach, wie Fische auf dem Trockenen zu schnappen nach dem Leben.

Wann wirst du wieder mit mir sitzen
    bis weit in die Nacht?

Dienstag, 27. September 2011

Woher weißt du

Woher weißt du, dass es Frühling werden will,
und dieser Frost der letzte seiner Stunde ist?
Was sagt dir, dass die Blumen, die noch heute ihre weißen
    Kleider aus dem Schnee aufrecken,
nicht morgen schon darin bei Eis und Regen
    jämmerlich verrecken?
Wie kannst du dir so sicher sein,
    dass Tage länger werden,
wo doch ein jedes, je länger es nur währt,
an jedem Tag ja auch ein bisschen stirbt?
Woher weißt du, dass es Frühling werden will?

Woher weißt du, ob dich einer liebt,
und du der wunderbarste Trost für seine schwerste Stunde bist?
Was sagt dir, dass das Klopfen, dass dich sehnsuchtsvoll nicht schlafen,
    oder andernfalls von ihm dich träumen lässt,
nicht nur ein Klappenfehler ist,
    der dir das Herz im Leib zerfetzt?
Wie kann man sich nur sicher sein,
    dass Herz und Herz zusammen findet,
wo doch ein jedes, je länger es nur liebt,
an jedem Tag ein Stück von sich für immer gibt?
Sag, woher weißt du, ob dich einer liebt?

Mittwoch, 21. September 2011

Die Hoffnung

Wie jeden Mensch bedrückt mich:
     Ich bin flüchtig.
Ich gehe, kaum, dass ich geboren bin;
     Erinnerungen an gartenblaue Tage
     und an den Blick aus meinen Kinderaugen,
wird die Asche rauben,
und alles, was ich bei mir trage.
Der nächste Tag zieht lediglich ein Gehen hin.
     Es möchte keiner sterben,
der bei Sinnen ist;
sondern nur bauen, sehen und erinnern.
Es ist die Angst, was wird wohl werden,
     wenn alles lang vergangen ist,
und die Gewissheit: Keiner lebt in seinen Kindern!
Ich will an einem klaren Morgen gehn,
     auch etwas Wind und Blätterrauschen wäre schön.
Ich ließe jede Chance ungenutzt
     und Bretter unbetreten,
     es wird mich, vieles nicht gesehn
     zu haben, reuen, trotz allem mag ich nicht
ein Wörtchen darum beten.
Und alles wird belanglos sein,
     denn nichts bedarf, dass man es ändert.
Was bin ich mehr als eine Hoffnung
auf den neuen Tag und einen neuen Morgen? -
Ich bin die Zuversicht auf eine neue Erde,
und darauf, diese barfuß zu betreten;
Die Hoffnung, dass ein neuer Himmel werde,
ein grüner Spross, ein Hören auf ein Reden.
Ich bin die Hoffnung,
die mein Gott niemals enttäuscht.