Montag, 3. Oktober 2011

Alles fade

Ich hab mit dir gesessen
    bis weit in die Nacht.

Heut scheint mir alles fade.
Das Brot will mir nicht schmecken und der Tee,
ist alles alles fade.
Wenn ich für eine Weile aus dem Fenster seh,
ist es egal, es ist nur draußen.
Ich lieg herum, herum, herum, bis ich dann aufsteh
und lauf herum, herum, herum.
Ich fühl mich wie ein roter Luftballon, du lässt mich sausen.
Nun häng ich unter der Zimmerdecke.
Ich komme nicht weg, nicht weg, nicht weg,
baumele nur hilflos in der vordersten Ecke,
ich komme nicht, komme nicht, komm nicht vom Fleck.
Kein Spiel mag mich zerstreuen,
alles alles fade,
kein Lied und kein Gedicht will mich erfreuen.
Es ist... es bist nur du, nur dich,
den ich nicht habe,
und derweil alles fade.
Zielloses Streifen durch die Straßen,
um meine Augen etwas anderes sehen zu lassen.
Nur um die Zeit ist es so jammerschade.
Für ein Auge, das schon das schönste gesehen hat,
ist alles alles andere nur fade,
ist alles, was glänzt, nur stumm und matt.
Ein Mund, der Seelenzucker geschmeckt hat,
ist den schnöden Alltagssüßstoff satt,
und findet alles andere nur fade.
Ich weiß mit mir nichts anzufangen,
und habe nichts, es zu beenden.
Wohin mit diesem ausgelutschten Tag, dem langen,
an dem nicht Brot, nicht Spiele etwas Linderung mir spenden?
Mir ist wie Platzen, ist wie Schreien, ist wie Reden,
ist danach, wie Fische auf dem Trockenen zu schnappen nach dem Leben.

Wann wirst du wieder mit mir sitzen
    bis weit in die Nacht?

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