Dienstag, 18. September 2012

Islamkritische Filme und Meinungsfreiheit

OK, der Hund hat gebellt. Die Filmemacher des Anti-Islam-Propaganda-Films wollten provozieren, und es ist ihnen gelungen. Toll für sie. Wenn man vom Film auf seine Macher und Darsteller rückschließen kann, dann muss man diese vor allem als unglaublich dumm und unerwachsen beschreiben.

In Demokratien mit Meinungsfreiheit dürfen nun allerdings auch dumme, unerwachsene Menschen ihre Meinung äußern. Das ist auch toll. Allerdings darf sich keiner dran stören, wenn der Film dann auch heftig kritisiert wird für das, was er ist: Unglaublich dumm und unerwachsen.

In islamischen Ländern gibt es keine Demokratien mit Meinungsfreiheit. Wenn sich die Menschen dort schrecklich ärgern und wütend werden, dann ist das übrigens auch toll. Es verwundert mich deswegen auch nicht, wenn diese Länder den Film bewusst sperren. Das ist eine Maßnahme zur Sicherung der inneren Sicherheit in Ländern, die mit den radikalen Bevölkerungsmassen überfordert sind.

(Ganz nebenbei: Ohne Aufstände hätte sich niemand für den Film interessiert. Gratulation an alle Aufständischen, ihr habt das Gegenteil von dem bezweckt, was ihr wolltet!)

Was mir bei der gesamten Debatte über den Film und seine Auswirkungen bitter aufstößt ist die Vernachlässigung der getöteten Botschaftsmitarbeiter. Statt über diesen Mord zu sprechen, wird der alberne Film thematisiert, der nun wirklich keinen Gedanken wert sein dürfte.

Was aber ist mit den Mördern? Wer gibt einem Menschen das Recht, einen anderen Menschen stellvertretend für Taten einer Handvoll seiner Landsmänner zu ermorden? Wer gibt einem Menschen das Recht, einen anderen Menschen wegen einer Meinung, und sei sie auch beleidigend, zu töten?

Wenn es dafür eine Rechtfertigung gibt - sei es Religion oder Gesetz - dann ist sie dumm und unerwachsen. Wenn es dafür aber keine Rechtfertigung gibt... warum hört man nichts davon, dass die Mörder zur Verantwortung gezogen werden?

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