Montag, 24. Januar 2011

Baum deiner Tage

Der einen dunklen, tiefen Himmel
in der schwarzen Nacht mit
tausend, tausend Nadellichtern sich erdachte,
der hat auch deinen Schlaf ersonnen.
Der hat dir deine Augen schon
geöffnet und geschlossen,
und hörte jeden Schlag,
der neuen Atem in dein Leben brachte.
Den hast du nie gesehen,
nie gehört und nie begriffen,
den ahntest du von ferne nicht.
Der hat dich wohl geschlagen
und dich leiden lassen,
doch nie, dass du an ihm zerbrichst.
Er kann dich bluten machen,
doch nicht lassen,
und es ist Blut, das euch zusammenhält.
Der ist gewaltig, stark und übermächtig,
und leise wie das Laub, das mit
dem Sand im Wind vom Himmel fällt.
Der jeden Morgen doch aufs Neue
ein grünes dünnes Blatt
am Baum deiner Tag wachsen lässt,
der weiß wohl,
was er für Gedanken hat.

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