(In Antwort auf Psalm 119, 136-145)
Herr, Du bist nicht gerecht
und Deine Entscheide sind nichtig.
Du hast nicht gerechte Vorschriften erlassen,
dies aber in großer Treue.
Der Eifer für Dich verzehrt meine Feinde
und ich vergesse absichtlich Deine Worte.
Deine Worte sind verschmutzt
durch die Sünde Deiner Kinder,
aber Deine Knechte haben sie dennoch lieb.
Ich bin gering und verachtet,
vergesse nie Deine Befehle
und achte mich selbst daher als gering.
Ist Deine Weisung Wahrheit?
Deine Gerechtigkeit bleibt nicht Wahrheit,
denn nichts bleibt (Wahrheit) in dieser Deiner Welt.
Doch als mich Not und Bedrängnis trafen,
gaben Deine Worte mir Halt, Trost und Mut
und machten mich froh.
Ich werde es nie verstehen,
denn Deine Vorschriften sind nicht auf ewig gerecht.
Gib mir bitte die richtige Einsicht und Erkenntnis,
damit ich endlich lebe.
Ventil meiner flüssigen und überflüssigen Gedanken
Montag, 19. Mai 2014
Montag, 17. März 2014
Nanu nanu, wer wird denn so wütend sein?
Wer sich die Kommentare zum Video anschaut, muss einen sehr eigenartigen Eindruck von unserer Gesellschaft bekommen. Ist Deutschland voller Menschen, die Angst um ihre Geschlechtsidentität haben... wegen eines Films? Sind so viele Menschen nur wegen heteronormativer Wertbilder in der Kirche und verlassen sie nun entrüstet? Werden abertausende Deutsche nachts umgetrieben von der angeblichen Unmoral der EKD? Hat die "Gute Nachricht" so viele Menschen nicht erreicht, ist aus ihr eine bittere Saat gewachsen?
Wir Deutsche sind ein Volk von Bedenkenträgern, Zynikern, Nein-Sagern und Verstimmten, und im Schutz der Anonymität schreibt so mancher, was er bei Tage niemandem ins Gesicht sagen würde. Und dennoch: Es ist bestürzend, wie sich eine Welle des Shitstormings und Trollings über das Video ergießt - gerade auch von jenen, die sich als glaubensfern und atheistisch bezeichnen. Mich erstaunt, wie viele (Männer?) eine große Wut auf den Feminismus und die Gendertheorie haben, deren Leistung ja eigentlich gerade nicht in der Gleichmachung von Geschlechtern liegt, sondern im Bewusstmachen von Unterschieden - von denen es offenbar sehr viel mehr gibt, als nur den einen kleinen. Da ist soviel Nicht-Wissen auf der einen, und so viel Spott auf der anderen Seite.
Unverholen wird die EKD als "Säue" beschimpft, wird die evangelische Kirche in die Hölle verdammt und ihr der Tod gewünscht. Todesdrohungen sind in Deutschland strafbar! Ob den Kommentierenden noch klar ist, dass sie von Menschen sprechen? Wie absurd, dass der Mob der Trolls sich dabei just so gebärdet, wie die Hexenjäger im Mittelalter. Das geht also auch ohne Kirche, sieh mal einer an.
Für die EKD und die Macher des Videos hoffe ich, dass vor allen Dingen eines hängen bleibt: Ihr seid da auf etwas wichtiges gestoßen! Tot wäre diese Kirche gerade dann, wenn sie sich nicht mehr trauen würde, Mauern einzureißen und Grenzen zu überschreiten, die Menschen voneinander und von Gott trennen. Tot wäre sie, wenn sie nicht mehr Heimat und Zuflucht der Verschmähten, der Unterdrückten, der Minderheiten wäre. Tot wäre sie, wenn sie den Menschen keine offene Hand mehr entgegenstreckt, wenn sie "die eine Tür" nicht mehr öffnen würde. Tot wäre sie, wenn sie aus dem Zorn der wenigen die Unfreiheit der vielen werden ließe.
Unsere Gesellschaft braucht die "Gute Nachricht" - sie benötigt Versöhnung, Frieden, Miteinander, mehr denn je. Eine Tür ist genug!
Mittwoch, 12. März 2014
Collapsibles mit jQuery und knockout.js
Deutsch | English |
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Wer mit jQuery UI bzw. jQuery Mobile und Collapsibles arbeitet, kann sich das Layout seiner Seite gehörig zerschießen, wenn er den Titel des Collapsibles via knockout.js bindet. Der Unterschied ist klein, aber delikat: | When working with jQuery UI or jQuery Mobile and using Collapsibles, you can mess up your layout by binding the heading of the Collapsible via knockout.js. The difference between good and bad is both small and important: |
Falsch/Bad | Gut/Good |
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<div data-role="collapsible">
<h3 data-bind="text: property"></h3> <p>...</p> </div> | <div data-role="collapsible">
<h3> <span data-bind="text: property"></span> </h3> <p>...</p> </div> |
Erklärung | Details |
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Mit dem text-Binding von knockout.js wird der gesamte Markup innerhalb des h3 Elements auf den gebundenen Wert gesetzt. Dabei würde der jQuery UI/Mobile Markup des Collapsibles überschrieben, sobald der gebundene Wert sich ändert. Im span-Element richtet das Binding hingegen keinen Schaden an. | The text-binding of knockout.js will set all markup code within the h3 element to the bound value. This would destroy jQuery UI/Mobile markup of the Collapsible as soon as the bound value changes. Anyway, the binding will not cause any problems inside of the nested span element. |
Mittwoch, 5. März 2014
Seide und Granit - support it
Die bemerkenswerte Sookee bringt neuen Spring-Stoff auf die Bühne. Was für eine Freude, Viel Gemeinsam zu haben!
Support it!
Support it!
Donnerstag, 30. Januar 2014
Mein Wunschzettel an die perfekte Programmiersprache
Ich programmiere nun schon seit langer Zeit, und immer wieder vermisse ich in Programmiersprachen Features aus anderen Programmiersprachen. Hier mein Wunschzettel an eine perfekte Programmiersprache.
Schön gelöst in: C#, Java, Go
Lesbare Syntax
Programmquelltext wird i.d.R. nur einmal geschrieben - danach nur noch gelesen. Deswegen ist mir Lesbarkeit wichtiger, als kurze Schreibweise. Sprich: Ich möchte keine geschweiften Klammern, wenn ich auch ein begin und end haben kann - oder wenn dies ganz entfällt.
Schön gelöst in: Ada, Pascal, Python
Typstrenge, keine Pointer-Arithmetik - aber sichere Zeiger
Je früher ein Fehler auffällt - desto besser! Das Hantieren mit Zeigern ist gefährlich und muss sicher sein. Pointer-Arithmetik? Nein, danke! Funktionszeiger? Ja, bitte! Undefinierte Variablen? Nein, danke! Non-nullable Types? Ja, bitte!
Schön gelöst in: Ada, Pascal, C#, Go, Java, tlw. Vala
Native Unterstützung für verschiedene Mengen
Arrays, Listen, Tupel, Mengen, Multimengen, Hashsets, Dictionaries, offene Mengen... ich wünsche mir für diese Datenstrukturen nativen Support durch die Programmiersprache. Auch Operationen auf Mengen gehören dazu, wie man sie z.B. mit Linq hat.
Schön gelöst in: C#, Go
Generics
Denn wer schreibt schon gerne die selben Sachen doppelt?
Schön gelöst in: C#, Java
Objektorientierung, Interfaces, implizite Interfaces
Objekthierarchien sind normalerweise relativ flach (UIs mal ausgenommen), nehmen aber letztlich viel Arbeit ab. Interfaces helfen bei der Abstraktion. Implizit implementierte Interfaces sind zur Compile-Zeit prüfbar und reduzieren Abhängigkeiten im Quelltext.
Threads und Tasks, Rendez-vous, Message-basierte Kommunikation
Multitasking ist wichtig - und oft irrsinnig schwer. Threads und Tasks müssen natürlicher Bestandteil der perfekten Programmiersprache sein. Vernünftig gelöste Rendez-vous-Mechanismen (Synchronisation) vermeiden schwer erkennbare Fehler. Message-basierte Kommunikation umgeht viele Probleme, die durch Zugriff auf gemeinsam genutzten Speicher entstehen.
Schön gelöst in: C# (async, await), Ada (Rendez-vous), Go (Message-basiert)
Reflection, AOP, Metamodell
Den Quelltext sauber halten mit Metaprogrammierung - besser lesbar, weniger Fehler. In vielen Programmiersprache drin - aber so richtig überzeugend hab ich es noch nicht gesehen. Stattdessen scheint das immer "im Nachhinein angepflanscht".
Schön gelöst in: (?)
Memory Management
Ich wünsche mir eine Mischung aus Garbage Collection und deterministischer Speicherverwaltung. Ein GC kümmert sich um alles, was vielleicht vergessen wurde oder nicht performance-kritisch ist. Zudem wäre aber auch eine sichere Möglichkeit schön, Speicher explizit freizugeben.
Auch immer wieder kritisch: Wem "gehört" ein Objekt? Ein elegantes Konzept für weak references tut Not -besonders im Zusammenhang mit dem Events/Listener-Pattern: Wie lästig ist es doch, sich darum kümmern zu müssen, selber alle Listener zu deregistrieren - wie schön wäre ein Konzept von "Weak Listeners" als Teil der perfekten Programmiersprache.
Schön gelöst in: (?) - Ada und Vala haben einige interessante Ansätze
Bibliotheken, Bibliotheken, Bibliotheken - aber bitte sinnig
.NET und Java bringen einen RIESIGEN Satz an Bibliotheken mit - teilweise zu grob, teilweise zu viel. C und C++ bringen viel zu wenige Bibliotheken mit - mangelhaft.
Wichtige, immer wieder benötigte Funktionen sollten in kleinen Bibliotheken mit möglichst wenig Abhängigkeiten importiert werden können:
- XML Verarbarbeitung
- HTTP/Web-Clients
- Web-Services (REST, WS-HTTP, ...)
- Cryptographie
- Komprimierung
- Bildverarbeitung
- GUI
- ...
Schön gelöst in: ... naja ... Go? C#? Java?
Contracts, Preconditions, Postconditions - verfügbar und optional
Preconditions und Postconditions ersparen Tests und sorgen für Robustheit. Mehr davon bitte - aber optional.
Schön gelöst in: Eiffel, Ada 2012, Vala, Spec#
Und jetzt bist du dran! Was steht auf deinem Wunschzettel an die perfekte Programmiersprache?
Und jetzt bist du dran! Was steht auf deinem Wunschzettel an die perfekte Programmiersprache?
Freitag, 13. Dezember 2013
Unvermeidbares Leiden unter psychischen Krankheiten anderer
Stefanie Hirsbrunner hat ein Buch geschrieben über die Scheinwelt aus Reichtum und Wirklichkeit in Hotels.
(Mehr Details dazu erfährt man in einem Interview des WDR.)
Passend dazu stellt Dana Boyd fest:
Das reicht vom arbeitsunfähigen Kollegen (der für alle zur Belastung wird), vom reichen Hotelgast ohne Manieren (der die Angestellten schikaniert), vom neurotischen Pastor (mit dem es keiner aushält) bis hin zum Chefarzt, der seine Mitarbeiter beleidigt und anschreit. Diejenigen, die zu Opfern werden, weil sie sich nicht gegen die Übergriffe wehren können, kommen aus ihrer misslichen Lage nicht heraus - unvermeidbares Leiden.
Das Auslassen der eigenen psychischen Krankheit an anderen ist eine Form von Gewalt, und nur wenige werden wohl in der glücklichen Lage sein, dieser Gewalt mit Reife zu begegnen - oder sich gar zur Wehr zu setzen.
Hier sind wir als Gesellschaft gefragt, Zivilcourage zu zeigen! Misch dich ein, wenn Menschen schlecht behandelt werden! Sei frech, leiste Widerstand, spiegele den Leuten ihre Unverschämtheit, damit sie lernen! Nächstenliebe erfordert auch Mut zur Offensive.
Passend dazu stellt Dana Boyd fest:
"Was mich unter anderem enttäuscht, ist, dass wir ein massives Problem mit psychischen Krankheiten haben, die Schuld aber der Technik geben, die sie nur ans Licht bringt. Stattdessen müssten wir uns um die psychischen Krankheiten kümmern."Machen wir uns nichts vor: ALLE Menschen sind psychisch krank, die einen mehr, die anderen weniger. Allerdings sind nicht alle Menschen gleich. Menschen mit Geld und/oder Macht und/oder Rang lassen ihre psychischen Krankheiten ungestraft an anderen Menschen aus und kommen damit durch.
Das reicht vom arbeitsunfähigen Kollegen (der für alle zur Belastung wird), vom reichen Hotelgast ohne Manieren (der die Angestellten schikaniert), vom neurotischen Pastor (mit dem es keiner aushält) bis hin zum Chefarzt, der seine Mitarbeiter beleidigt und anschreit. Diejenigen, die zu Opfern werden, weil sie sich nicht gegen die Übergriffe wehren können, kommen aus ihrer misslichen Lage nicht heraus - unvermeidbares Leiden.
Das Auslassen der eigenen psychischen Krankheit an anderen ist eine Form von Gewalt, und nur wenige werden wohl in der glücklichen Lage sein, dieser Gewalt mit Reife zu begegnen - oder sich gar zur Wehr zu setzen.
Hier sind wir als Gesellschaft gefragt, Zivilcourage zu zeigen! Misch dich ein, wenn Menschen schlecht behandelt werden! Sei frech, leiste Widerstand, spiegele den Leuten ihre Unverschämtheit, damit sie lernen! Nächstenliebe erfordert auch Mut zur Offensive.
Warum Putin kein Blutegel sein kann...
Blutegel sind wirbellose Tiere, haben also keine Knochen.
Wladimir Putin kann also kein Blutegel sein, immerhin blamiert er sich regelmäßig bis auf die Knochen.
Q.E.D.
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